Sonntag, 26. Juli 2009

Karwendel Berglauf

Vor Jahren noch hatte ich ein Antreten beim Karwendel Berglauf aus Furcht vor der anspruchsvollen zweiten Streckenhälfte gemieden, heute aber war es so weit. Zusammen mit dem Laufkameraden Georg Brugger machte ich mich zeitig in der Früh auf Richtung Mittenwald- dort warteten 1381 Höhenmeter, auf 10,6 km zu erlaufen, auf uns.
Nicht unerwartet zog Timo Zeiler, letzthin 4. bei der Berglauf-EM in Telfes, schon beim Start davon, ich hielt mich in einer kleineren Gruppe zusammen mit Hannes Rungger und Roman Skalsky. Für mich war es eine Spur zu schnell, und bei km 2 musste ich Hannes auf einem steilen Asphaltstück ziehen lassen; bis km 5,5 ging es einen Forstweg entlang, ich versuchte, bei einem akzeptablen Tempo die Herzfrequenz herunter zu bekommen, da ich wusste, dass die zweite Streckenhälfte entscheidend sein würde. Beim Einstieg ins Steilstück nach 24 Rennminuten hatte ich auf Hannes, der dabei war, auf Zeiler aufzuschließen, gut 50 Sekunden Rückstand, auf den 4. etwa 25 Sekunden Vorsprung.
Aber es lagen noch knapp 1000 Höhenmeter vor mir; bis Rennminute 40 konnte ich, auf einem in Kehren steigenden Wanderweg, den Vorsprung verteidigen. Als die Geröllpassage begann, konnte Korbinian Schönberger aufschließen, kurz nach einem Schneefeld auf 1800 m kamen auch noch Martin Echtler und Andreas Biberger hinzu. Zu meinem Erstaunen blieb ich an den dreien dran- wohl weil ich mir einfach ihre (bessere) Steigtechnik abschaute (auf dem Vorfuß zu tänzeln ist im Geröll zu kraftraubend- besser: von hinten abrollen). Nach unzähligen Durchrutschern und immer völlig am Limit erreichte ich zusammen mit meinen drei Kletterkumpanen den Eingang zum Tunnel; im Finstern machte ich zwei Plätze gut, es gab dann noch einen harten Fight um Platz 3, den ich etwa 150 Meter vor dem Ziel abstellte in der Meinung, das Ziel sei noch 500, 600 Meter entfernt. Platz 3 wäre trotzdem schwierig gewesen.

Fazit: Ganz unzufrieden bin ich mit meiner Leistung nicht einmal. Es war mir bereits vor dem Start klar, dass sich die Form noch versteckt hält; ebenso, dass ich auf dem Geröll Schwierigkeiten haben würde. Für meine Verhältnisse habe ich mich auf einer derart schwierigen Strecke in den steilen Passagen recht wacker geschlagen. Woran ich in den nächsten Wochen zu arbeiten habe, ist die Spritzigkeit auf der Unterdistanz (und zwar vor allem im Flachen).

Ergebnisse

1. Timo Zeiler 62.05
2. Hannes Rungger 62.17
3. Korbinian Schönberger 65.49
4. Andreas Biberger 65.58
5. Gerd Frick 66.03

Sonntag, 19. Juli 2009

BL Pfelders-Stettiner Hütte

Mit dem Berglauf von Pfelders auf die 2.875 m hoch gelegene Stettiner Hütte (10,4 km, 1255 Hm) stellte ich mich heute einer weiterer Premiere. Vom Freitag auf den Samstag hatte es eine Kaltfront gegeben, die Schnee bis auf 2200 m mit sich gebracht hatte. Die Veranstalter rund um die Bergrettung Moos hatten es geschafft, den Schnee aus der Strecke zu räumen; übrig blieben lediglich zwei, drei Schneefelder als Relikte des harten Winters.
Die Geschichte des Rennens meinerseits ist bald erzählt: veni, vidi, victus sum. Beim Start versuchte ich kurz, mit Hannes Rungger mitzugehen; da sagte mir mein Körper, dass er diese Idee gar nicht so toll fände. Also schaltete ich zurück und lief mit Mikhail Mamleew bis zur Lazinser Alm (km 4), von der an die eigentliche Steigung beginnt. Langsam, langsam löste ich mich von Mamleew, und als ich etwa 25 Sekunden Vorsprung hatte, war ich mir des 2. Platzes sicher. Bei einem gut 2 Minuten langen Schneefeld kurz vor dem Ziel schloss Mamleew zwar wieder auf, den festen Grund auf den allerletzten Rennminuten nützte ich aber aus, um mich wieder abzusetzen. Mit genau 2 Minuten Rückstand auf Hannes, der eine ordentliche Leistung gezeigt hatte, erreichte ich das Ziel.
Auf der Stettiner Hütte genoss ich noch den Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel, stärkte mich mit einem Knödel mit Kraut und ließ den Spaßfaktor auch nicht zu kurz kommen. Beim Abstieg zur Lazinser Alm zeigte mir Hannes dann die Ideallinie, etwas später animierte er mit einer ausgesprochen höflichen Geste (oder war es unser erschöpfter Zustand?) zwei Damen, uns mit dem Jeep bis zum Start zu transportieren.

Sonntag, 12. Juli 2009

Berglauf Sterzing-Rosskopf

Wenn ich mich recht besinne, habe ich in der Fuggerstadt Sterzing bereits Wettkämpfe bestritten, nämlich zwei Dorfläufe vor knapp zwanzig Jahren. Allerhöchste Zeit, es wieder einmal zu versuchen.
Also stand ich heute um 10.00 Uhr zusammen mit 127 anderen laufwilligen Zeitgenossen unter dem 46 m hohen Zwölferturm. Vor uns lagen 5,4 km mit 915 zu überwindenden Höhenmetern. Bezugspunkt war für mich der Streckenrekord von 37.50 von Hannes Rungger aus dem Vorjahr.
Vom Start weg bemühte ich mich, das Tempo hochzuhalten, die Beine fühlten sich etwas schwer an. Bis Rennminute 15 konnte Martin Obexer mit mir mitgehen; als er zurückfiel, fiel auch bei mir das Tempo etwas ab. Nach gut 29 Minuten hatte ich den anspruchsvollen Mittelteil, der im Wald über Stock und Stein, mit teilweise sehr steilen Passagen, führt, hinter mir. Noch knappe 2 km auf einem Forstweg, dann erreichte ich nach 38.33 als Sieger das Ziel an der Bergstation der Rosskopf-Umlaufbahn.
Letztlich war meine Leistung ganz passabel, und ich bin froh, einen Lauf und allgemeiner eine neue Gegend kennengelernt zu haben. In diesem Sinne geht es für mich nächste Woche mit dem Berglauf auf die Stettiner Hütte (von Pfelders/Passeiertal) weiter, dann folgen ein, zwei weitere Wettkämpfe, bevor ich mich dann ausschließlich auf den Jungfrau Marathon vorbereite.

Photo: 200 m vor dem Ziel (Photo: Chr. Blaas)

Ergebnisse:

1. Gerd Frick 38.33
2. Martin Obexer 40.00
3. Peter Pfitscher 41.30

Sonntag, 5. Juli 2009

Zermatt Marathon

Am Samstag, 4. Juli, ging die 8. Auflage des Zermatt Marathons über die Bühne- für mich war es eines der wichtigsten Rennen der laufenden Saison 2009.
Als um 9.25 Uhr in St. Niklaus pünktlich der Startschuss fiel, ahnte ich nicht im Geringsten, dass das Schicksal sich eine größere Buße für mich ausgeheckt hatte. Zu meinem Erstaunen sorgte der Finne Anssi Raittila vom Start weg für ein zügiges Tempo, das mir nicht ganz recht war, da Raittila immer wieder Risse einbaute. Auf jeden Fall waren wir schon bei km 10 nur mehr zu dritt: Raittila, Wyatt und ich. Bei km 16 ließ ich abreißen und bald danach bemerkte ich, dass ich die Rechnung ohne die hohen Temperaturen gemacht hatte. Von einem Moment auf den anderen war ich überhitzt- wie es bei mir weiterging und was sich beim Rennen abspielte, lest ihr am besten bei Winfried Stinns LaufReport weiter.

km 33: Leissee oberhalb von Sunnegga (Photo: W. Stinn)