Montag, 29. August 2011

33. Kitzbüheler Hornlauf

Am Samstag Vormittag trainierte ich noch in Davos bei Schneeregen und einem eisigen Wind- inmitten eines Gewitters; in Kitzbühel schneite es am Nachmittag, inmitten dichter Nebelschwaden, am Horn, am Sonntag dann fanden die Teilnehmer des 33. Hornlaufes, der wie gewohnt über 12,9 km und 1234 Höhenmeter vom Zentrum in Kitzbühel über die Bergstraße aufs Horn führt, einen herrlichen Spätsommertag vor.
Mit Mankells "Das Auge des Leoparden" im Gepäck machte ich mich am Samstag also nach Kitzbühel auf. Im "Hotel Erika" konnte ich am Nachmittag noch ordentlich entspannen, beim "Zinnkrug" (irrtümlicherweise soll auch schon ein "Eisenhut" gesucht worden sein), in dem es schon Tradition ist, am Abend vor dem Hornlauf zu essen, verdrückte ich zwei Portionen penne bolognese.
Seit fünf Jahren laufe ich in Kitzbühel nur in ungeraden Jahren: 2007 erreichte ich 62.38 (1.), 2009 60.59 (4., persönliche Bestzeit- hier der damalige Rennbericht). Dieses Jahr fühlte ich mich nach der vierten und härtesten Woche mit hohem Umfang müde und hoffte auf eine Zeit von unter 62 Minuten.
Auf den ersten dreieinhalb flach-welligen Kilometern setzten sich die drei Kenianer von run2gether und Jonathan Wyatt ab, ich hielt mich an einen mir unbekannten großgewachsenen Läufer auf Position 6. Ich hoffte, in der Steigung einen ordentlichen Rhythmus zu finden, merkte aber schon bald, dass meine Beine müde waren und nicht wollten. Gute Aussichten, dachte ich mir, du bist kaputt und hast 50 Lauf-Minuten und 1200 Höhenmeter vor dir. Das Begleitfahrzeug mit Franz Puckl gab zwar die Rennpositionen durch, konnte meine Neugierde bezüglich des Namens des vor mir laufenden Athleten aber auch nicht befriedigen- bis km 6 jedenfalls, als sich der Puckl Franz kurzerhand neben die Straße stellte und meinen Laufgefährten anschrie: "Hallo du, du laffsch zwor guat, mir kennen di ober net, wia hoasch du denn?" Ich persönlich wäre, aufgrund meiner Kurzatmigkeit, zu keiner Auskunft aufgelegt gewesen, mein Vordermann allerdings presste ein "Paternoster" hervor. Da ich nun seinen Namen kannte, überholte ich ihn wenig später- und kämpfte mich ins Ziel. Mit der Zeit von 63.09 war ich anfangs etwas enttäuscht; andererseits muss ich akzeptieren, dass es für einen schwierigeren Berglauf frische Beine braucht. Wichtiger aber war die Botschaft, dass ich jetzt im Hinblick auf den in 13 Tagen stattfindenden Jungfrau Marathon den Umfang heraus nehmen und die Qualität suchen muss. Diesen Mittwoch steht der letzte "Lange" an.

Ergebnisse Hornlauf 2011:

1. Samson Kagia 59.27
2. Jonathan Wyatt 59.58
3. Thomas Lokomwa 60.58
4. Richard Bett 61.49
5. Gerd Frick 63.09
6. Stefan Paternoster 63.51
7. Martin Mattle 65.20
8. Thomas Heigl 67.29
9. Helmut Schmuck 68.02

Montag, 22. August 2011

29. Int. Matterhornlauf

Nachdem ich mittlerweile beinahe schon ein Stammgast in Zermatt bin (seit 2007 war ich bei jeder Auflage des Zermatt Marathons Anfang Juli dabei), gab es dieses Jahr wenige Wochen nach dem Marathon ein Wiedersehen mit Zermatt- ich wagte mich erstmals an den Matterhornlauf. Am Vorabend des Rennens machte ich mich kurzärmelig zum Abendessen auf- die bestellte "große" Spaghetti aglio olio peperoncino-Portion wurde zwar in einem großen Teller serviert, die vielleicht 70 g Nudeln waren dann doch eher eine Kleinkind- bzw. Diät-Version. Außerdem passte mein Bier geschmacklich ausgesprochen schlecht zu den peperoncini. Mit einem Donut schloss ich das Projekt Abendessen ab, verwarf während des Schlenderns durch das Zentrum von Zermatt den Gedanken, ein Pub oder eine Disco aufzusuchen und begab mich früh zur Nachtruhe.
Als ich dann am Sonntag Morgen der Vispa entlang einlief, erinnerte ich mich an den Zermatt Marathon zurück, bei dem ich genau ab Zermatt eingebrochen war. Diesmal war ich besser vorbereitet und suchte so etwas wie eine persönliche Revanche.
Gleich nach dem Startschuss sorgte der Schweizer Duathlet Stephan Wenk für ein hohes Tempo, dem nur die Eritreer Felfele und Mehari, Daniel Green und ich zu folgen vermochten. Mehari fiel bereits in der ersten Steigung zurück, bei km 3 beschleunigte Stephan noch einmal- Felfele nützte diesen Angriff als Sprungbrett für eine eigene Tempoverschärfung. Ich überholte Stephan und konnte bei km 4 zu Felfele aufschließen, auf der Flachpassage bis km 6 verlor ich gut 20 sec auf den Eritreer. Auf der zweiten, anspruchsvolleren Hälfte kam ich in den steileren Passagen immer näher, um dann in den eingestreuten flacheren Stufen wieder Terrain zu verlieren. Erschöpft von der großen Hitze und auch der Höhe (der Schwarzsee liegt auf 2585 m) konnte ich keine entscheidende Schlussoffensive mehr setzen und musste mich Felfele um 8 sec geschlagen geben. 20 sec hinter mir lief Stephan Wenk als Dritter ein.

Ergebnisse Matterhornlauf (12,5 km, 1000 hm):

1. Tesfay Felfele 58.51
2. Gerd Frick 58.59
3. Stephan Wenk 59.19
4. Daniel Green 61.06
5. Martin Anthamatten 61.19

Photo: W. Stinn

Freitag, 5. August 2011

Harakiri Berglauf, Mayrhofen

Topbesetzt war der Harakiri Berglauf, der zur Weltcupserie gehoert, auch dieses Jahr- es siegte der Berglauf-Vizeweltmeister Azerya Weldemariam aus Eritrea vor dem amtierenden Europameister Ahmed Arslan aus der Tuerkei.
Ich kam auf einer knappen Stunde Laufzeit bis auf 55 Sekunden an meine Bestmarke aus dem Vorjahr heran- beim naechsten Rennen werde ich- endlich- wieder der Alte sein.

Ergebnisse:

1. Weldemariam 50.00
2. Arslan 50.23
5. Wyatt 52.25
7. Krupicka 53.59
12. Frick 55.53