Montag, 26. September 2011

Saisonrennen Nr. 21

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Foto: Markus Kaserer
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Wie bereits im Vorjahr wählte ich für das 21. Saisonrennen einen 21,1 km-Lauf. Und wieder war es der Soltn-Berghalbmarathon in Jenesien. Und wieder waren genau zwei Wochen nach dem Jungfrau Marathon vergangen.
Nach dem Jungfrau hatte es so ausgesehen, als ob ich im September kein Rennen mehr bestreiten könnte. Die Schmerzen im rechten Hüft- bzw. Kreuzbereich, die mich heuer seit April plagen, waren wieder akut geworden, klangen nach ein paar Tagen aber so weit ab, dass ich wieder nach meinen Vorstellungen trainieren konnte.
Also stand ich am 25. September um 10.00 Uhr an der Startlinie in der Nähe des Jenesiener Fußballplatzes. Die zahlreichen Teilnehmer erfreuten sich an einem herrlichen und für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Spätsommertag.
Gleich vom Start weg konnte ich mich zusammen mit Hannes Rungger vom Rest des Feldes absetzen, wir liefen zwar flüssig, aber nicht am Limit. Ich fühlte mich gut und spürte auch die Höhenlage weniger als in anderen Jahren. Als Hannes bei km 12 in einer längeren technischen Bergabpassage das Tempo erhöhte, versuchte ich mitzugehen, riskierte aber zwei-, dreimal einen Umknöchler und musste so zurückschalten. Ich war überrascht, wie viel Rückstand ich mir in kurzer Zeit einhandelte; nach dem Bergabstück war ich dann auch noch angeschlagen und brauchte ein paar Minuten, mich wieder zu fangen. Alles in allem hielt ich das Tempo einigermaßen hoch, verlor 8 Sekunden auf meine Vorjahreszeit und war mit der Leistung zufrieden. Ein Kompliment an Hannes, der ein sehr starkes Finish gelaufen ist.
Nachdem ich jetzt das anspruchsvolle Rennen am Soltn gut überstanden habe, geht es an die Planung der nächsten Wettkämpfe. Es stehen noch einige Rennen auf dem Programm, die Frage ist, ob ich noch einen Halbmarathon oder einen Marathon vorbereite.

Ergebnisse Berghalbmarathon Jenesien:
1. Hannes Rungger 1h15.04
2. Gerd Frick 1h16.35
3. Rudi Brunner 1h20.40
4. Michael Fischer 1h20.56
5. Alfred Mair 1h21.15

Sonntag, 11. September 2011

Jungfrau Marathon

Auch dieses Jahr sah ich den Jungfrau Marathon als Höhepunkt meiner Wettkampfsaison an. Seit dem Zermatt Marathon Anfang Juli hatte ich recht gut trainieren können- mit dem Novum, dass ich jetzt seit fünf Wochen in mittlerer Höhe (Davos, 1550 m) lebe. Die letzten zwei Wochen vor dem Rennen hatte ich auf Alkohol und auch Kaffee verzichtet. Also reiste ich guter Dinge nach Interlaken an; nur der Wetterbericht (Sonne mit hohen Temperaturen) bereitete mir Sorgen, zumal mir die Hitze (vor allem auf längeren Distanzen) immer wieder Probleme bereitet.

Als dann am Samstag um 9.00 Uhr, kurz nach dem Abspielen der Schweizer Hymne, der Startschuss zur 19. Auflage des Jungfrau Marathons fiel, sollte es sich um den Auftakt eines etwas merkwürdigen Rennens handeln. Markus Hohenwarter und Patrick Wieser zogen davon, ebenso ließ das größere Verfolgerfeld mit mehreren Favoriten Huw Lobb und Stephan Wenk davonziehen. Ob der großen Hitze reihte auch ich mich im Feld ein, ein vorsichtiger Start erschien mir ratsam. Doch schon bald zeigte sich, dass in unserer Gruppe niemand so recht fürs Tempo sorgen wollte, großteils wurde gar nur gebummelt. Ich verstand zwar, dass es gefährlich war, einen zu großen Rückstand auf Hohenwarter und Lobb aufzureißen, hoffte aber auf eine Tempoverschärfung. Als man uns in Lauterbrunnen nach 21 Kilometern einen Rückstand von 6! Minuten auf Hohenwarter meldete, blieb bei uns das Tempo bis km 25 immer noch niedrig. Ich versuchte, locker zu bleiben (auch wenn ich ab Minute 40 von der Hüfte ausgehend Probleme mit dem rechten Bein bekommen hatte), so viel wie möglich zu trinken und wartete auf das Forcing von Robert Krupicka, der für mich einer der Topfavoriten war.
Als die Krupicka-Offensive eingangs der Steigung nach Wengen kam, konnte ich, obwohl ich noch frisch war und bis dahin an die drei Minuten "eingespart" hatte, nicht folgen. Die Rennsituation war folgende: Hohenwarter, Wieser, Lobb, Wenk, dann mit sechs Minuten Rückstand Michieka, Krupicka, dem nur Tuei und Rungger folgen konnten, Sansar, Munguti, Achmüller und dann ich, an 12. Position liegend. Als ich in den steilen Rampen meinen Rhythmus fand, schaute es anfangs gut aus: ich überholte Hermann, dann Sansar, kam langsam an Munguti heran, der dann vor einer steileren Passage einfach stehenblieb. In Wengen, nach 30 Kilometern und knappen 2 Rennstunden, war ich 9. und hatte auf den Krupicka-Zug eine Minute Rückstand. Ich war noch nicht angeschlagen, allerdings setzten mir die sonnenexponierten Streckenabschnitte immer mehr zu. Auf dem welligen Streckenteil nach Wixi (km 38) kontrollierte ich mein Tempo und freute mich über jede Sekunde, die der Wald Schatten spendetete. Zuerst überholte ich Patrick Wieser, dann kurz vor Wixi Stephan Wenk. Auf der Moräne ab km 39 kam dann, trotz vorsichtiger Renneinteilung, die Krise dennoch. So kam es noch einmal zum Duell mit Stephan Wenk um Platz 7, das ich auf dem letzten Kilometer für mich entscheiden konnte.
Der Jungfrau Marathon, den ich jetzt zum 6. Mal gelaufen bin, war auch 2011 ein tolles Event mit 4500 Startern, für die die große Hitze auch auf einer Höhe von 2000 Metern eine Herausforderung war, die aber mit dem atemberaubenden Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau im Ziel belohnt wurden. Im Festzelt in Interlaken gab es am Abend eine würdige Siegerehrung und ein Live-Konzert vermochte das Festzelt bis nach Mitternacht mit ausgelassen Feiernden zu füllen.

Resumée: So ganz ist mir das Rennen nicht aufgegangen (etwas ärgerlich ist der taktische Fehler auf den ersten 25 Kilometern), immerhin bin ich sicher durchgekommen; jetzt geht es darum, zu regenerieren und die letzten Saisonziele ins Auge zu fassen.


Ergebnisse Männer:

1. Markus Hohenwarter 3h01.52
2. Huw Lobb 3h02.29
3. Robert Krupicka 3h02.43
4. Hosea Tuei 3h04.03
5. Paul Michieka 3h07.19
6. Hannes Rungger 3h08.19
7. Gerd Frick 3h10.46
8. Stephan Wenk 3h11.09
9. Elias Sansar 3h12.05
10. Hermann Achmüller 3h14.14


Frauen:

1. Aline Camboulives 3h29.55
2. Daniela Gassmann Bahr 3h34.48
3. Jasmin Nunige 3h35.50