Montag, 9. Dezember 2013

Kolsassberg Run: dritter Sieg in Folge!

Der Kolsassberg Run, der rührig von Franz Stöckl organisiert wird, feierte heuer sein mittlerweile 10-jähriges Jubiläum. Traditionsgemäß bildet die Veranstaltung den Abschluss der Berglauf-Saison; in der Siegerliste scheinen die großen Namen der Szene wie Jonathan Wyatt, Marco De Gasperi oder Andrea Mayr auf.
Wie gewohnt reiste ich am Vortag an und besichtigte auch wieder traditionsgemäß zusammen mit Andrea Mayr und Andi Stitz die zweite Streckenhälfte. Laufend und mit drei Steigerern zum Schluss. Anschließend ging es mit dem Österreichischen Berglaufkader auf den Weerberger Weihnachtsmarkt.
Am Sonntagmorgen wurden wir bei Sonnenschein und minus 2 Grad um 10 Uhr auf die 5,25 km lange und mit 590 hm bespickte Strecke geschickt. Nach wenigen Minuten konnte ich mich zusammen mit dem deutschen Berglauf-Vizemeister 2013 Korbinian Schönberger vom Feld absetzen. Beim ersten Sprint bei der "Hoferstubn" zog ich gegen "Korbi" den Kürzeren, gleich danach aber setzte ich mich ab, sodass ich die zweite Sprintwertung beim Jägerhof auch ohne Sprint gewann. Von dort weg folgt der mir auf den Leib geschneiderte Streckenteil, also konnte nicht mehr viel schief gehen. Ohne ganz ans Limit zu gehen gewann ich schließlich mit 24.46 in einer passablen Zeit; je höher ich kam, umso glitschiger wurde der Untergrund und umso tiefer die Temperatur- im Zielbereich hatte es -7. Gelaufen bin ich übrigens mit dem Race Rocker, dem Leichtgewicht von SCOTT, mit dem auch der Viertplatzierte, Marco Sturm, besohlt war.
Für die Statistiker: Mein Sieg am Kolsassberg ist der fünfte in Folge in Österreich.

kurz vor dem Ziel (Fotos: Egmont Goedeke)


Nachdem ich letztes Jahr einen Löwen von Swarovski als Siegerpreis erhalten hatte, waren es dieses Jahr zwei Rehe, ein kleineres und ein größeres.
Weiter geht es bei mir mit zwei Umfangwochen mit längeren ruhigen Lauf- und Langlaufeinheiten, bevor ich am 5. Jänner bei der 41. Auflage der Ciaspolada im Nonstal am Start sein werde.

Ergebnisse 10. Kolsassberg Run:
1. Gerd Frick 24.46 (Zwischenzeit Jägerhof 12.59)
2. Korbinian Schönberger 25.43
3. Edi Lahner 26.01
4. Marco Sturm 26.37
5. Mario Stock 26.44

1. Andrea Mayr 27.09
2. Renate Rungger 27.42
3. Silvia Olejarova 28.25

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Steinhölzlilauf

Am Morgen nach dem Basler Stadtlauf absolvierte ich im Gegensatz zu den beiden Vorjahren keinen lockeren Lauf vor dem Frühstück, sondern begab mich vom Zimmer aus direkt in den Frühstückssaal. Mit zwei Lachs- und Meerrettich-Brötchen begann ich ein ausgiebiges Frühstück, zwei Tassen Kaffee hatten die Aufgabe, mich munter zu machen. Anschließend ging es nämlich nach Bern, wo der Steinhölzlilauf auf mich wartete.
gestartet (Foto: Martin Jörg)
Im Gegensatz zu Basel lag in der Berner Gegend noch ein wenig Schnee, 15-20% der Strecke des Steinhölzlilaufs waren mit Schnee bzw. Eis bedeckt. Um 12:30 Uhr schickte der Starter ein Rekordteilnehmerfeld auf die zum Teil crosslaufähnliche Strecke, die im Hauptlauf viermal zu durchlaufen ist. Ich hatte mich vom Rennen des Vorabends recht gut erholt, fiel aber dennoch gleich nach dem Start zurück. Ganz vorne lief der Zweite von Basel, Bernard Matheka, der Jagd auf den Streckenrekord machte, dahinter folgte das Duo Fikru (Äthiopien)-Jodidio (Schweiz), auf das ich nach 5, 6 Rennminuten wieder aufschliessen konnte. In der zweiten Runde setzte sich Fikru ab, ich blieb bei Jodidio, schließlich hatte ich gegen ihn in Bulle vor zwei Wochen noch deutlich verloren. In der dritten Runde setzte ich mich vom jungen Schweizer ab- meine Bemühungen, den Äthiopier einzuholen, waren aber vergeblich, sodass ich nach 35.02 als Dritter die Ziellinie überquerte. Damit gab ich eine weitere Probe meiner Leistungs-Konstanz ab: 2011 (Rennbericht) war ich auf 35.01 gekommen, 2012 (Rennbericht) auf 34.55.
die ersten Drei (Foto: Martin Jörg)
Meine Konzentration gilt jetzt ganz dem Kolsassberg Run in Tirol/AUT am kommenden Sonntag. Es handelt sich um die letzte Berglauf-Veranstaltung des Jahres; heuer ist der derzeit weltbeste Bergläufer, Petro Mamu aus Eritrea, am Start.

Ergebnisse Steinhölzlilauf:
1. Bernard Matheka KEN 33.13
2. Guta Fikru ETH 34.47
3. Gerd Frick 35.02
4. Alex Jodidio SUI 35.51

Montag, 2. Dezember 2013

Stadtlauf Basel

Die zweite Station einer Serie von kürzeren Wettkämpfen war der Basler Stadtlauf. Tausende von Läufern fanden sich auch an der 31. Auflage des in der Adventszeit angesetzten Bewerbs in der berühmten Universitätsstadt am Rhein ein.
Wie bereits im Vorjahr war die Strecke des Eliterennens mit einer ruppigen Steigung, den Rheinsprung hinauf, bestückt- allerdings waren nur mehr vier statt fünf Runden vorgesehen. Ich orientierte mich an meiner Vorjahreszeit- abzüglich meiner langsamsten Runde wäre ich auf 23.50 gekommen, ein paar sec schneller als diese Marke wollte ich sein. Zu einer etwas ungewohnten Zeit, exakt um 21:08, schickte der Starter ein hochkarätiges Feld auf die Strecke. Nach einem etwas ungünstigen Rennverlauf- die erste Runde war mir zu schnell, sodass ich auf mich allein gestellt war- kam ich auf 23.47.
Meine Leistung war weder herausragend noch ganz schlecht, auf 10 km umgerechnet entspricht sie einer hohen 30er Zeit (30.55-31.00). Angesichts der Tatsache, dass ich die letzten drei, vier Wochen praktisch ausschließlich auf Schnee und Eis gelaufen bin und damit nicht gut für einen schnellen Schritt arbeiten konnte, muss ich zufrieden sein. Ein erstes Ziel für 2014 ist bereits gesteckt: ein Angriff auf meine 10 km-Bestzeit (30.33) im April.
ausgangs der Freien Straße geht es in die 1. Runde hinein- ich verpasse einen guten Anschluss 
Ergebnisse:
1. Tadesse Abraham ERI 22.09
2. Bernard Matheka KEN 22.12
3. Simon Tesfay ERI 22.20
5. Mario Bächtiger SUI 22.22
27. Gerd Frick 23.47

Sonntag, 17. November 2013

Mäßige Vorstellung in Bulle

Die letzten Tage vor dem Einstieg in einen neuen Wettkampfblock beim Straßenlauf in Bulle waren nicht ganz ideal: zum einen verdonnerte mich eine starke Erkältung zum fleißigen Tee- und Schokoladentrinker, zum anderen musste ich mehrere Einheiten bei widrigen äußeren Bedingungen (wie dichtem Schneefall oder auf Schnee- und Eisuntergrund) absolvieren. Trotzdem lief es im Training gut und so reiste ich guter Dinge nach Bulle zur sogenannten Corrida Bulloise.
auf Schnee und Eis war ich in den letzten Tagen meist mit dem Icerunner unterwegs
Der anspruchsvolle Rundkurs des Eliterennens der Männer im Herzen von Bulle ist achtmal zu bewältigen- ich hätte geschätzt, meine Zeit aus dem Vorjahr um etwa 20 sec verbessern zu können. Im großen Feld mit über fünfzig Athleten kam ich aus der zweiten Reihe gut weg, anfangs kämpfte ich um den Anschluss an die Spitzengruppe, dann um den an von hinten auflaufenden Läufern. Leider fand ich dabei nie meinen Rhythmus und so kam es, dass ich nach vier Runden total erledigt war und Tempo herausnehmen musste- es wurde ein sogenannter abgebrochener Wettkampf. Die Anfeuerungsrufe von zwei treuen Fans, die sich, wohl um Unterstützung von oben anzufordern, in der Nähe der Kirche postiert hatten, wurden, während ich immer langsamer wurde, immer leiser. Nach 25.38 überquerte ich 6 sec später als im Vorjahr die Ziellinie- im Verhältnis zu 2012 war es mit Temperaturen um den Gefrierpunkt ein paar Grad kälter gewesen, außerdem hatte ich mir das Rennen schlechter eingeteilt (Rundenzeiten: 3.04, 3.07, 3.09, 3.12, 3.17!, 3.19!, 3.19!, 3.08).
Jetzt hoffe ich, in vier, fünf Tagen wieder fit zu sein und die Welt nicht mehr durch den Verkühlten-Schleier wahrzunehmen. Für den treuen Leser dieses blogs noch ein bilderreiches Zitat über die menschliche Existenz aus meiner derzeitigen Lektüre:
"Inmitten des Ozeans des Werdens wachen wir auf einem Inselchen, das nicht größer als ein Nachen ist, auf, wir Abenteurer und Wandervögel, und sehen uns hier eine Weile um... Aber hier, auf diesem kleinen Raume, finden wir andere Wandervögel und hören von früheren- und so leben wir eine köstliche Minute der Erkenntnis und des Erratens, unter fröhlichem Flügelschlagen und Gezwitscher miteinander, um abenteuern im Geiste hinaus auf den Ozean, nicht weniger stolz als er selber."
meine Fans überraschten mich in Bulle mit diesem belgischen Abteibier
Ergebnisse Corrida Bulloise, 16.11.2013
1. Patrick Ereng KEN 23.44
2. Tadesse Abraham ERI 23.46
3. Bernard Matheka KEN 23.50
8. Mario Bächtiger, bester Schweizer 24.15
25. Gerd Frick 25.38

Freitag, 1. November 2013

"hiems ante portas"

Erinnerungen an den Sommer
Vorboten des Winters
oder "hiberna ante portas" im Falle von Caesar hätte der Römer vor zwei Jahrtausenden gesagt. Wir aber würden sagen: "Der Winter steht vor der Tür". In meinem Fall wird es der letzte in Davos sein.
während der Trainingspause relaxte ich für ein paar Tage am Nordufer des Gardasees
Wie angekündigt habe ich nach dem Kaisermarathon eine Trainingspause von zehn Tagen eingelegt. Mit vier Bergmarathons (Graubünden, Zermatt, Jungfrau und Kaiser) und einem flachen (Zürich, Tempomacher bis km 35) habe ich mir dieses Jahr einiges an Distanzrennen zugemutet, andererseits ist es mir gelungen, die Anzahl an Wettkämpfen zu begrenzen (bisher 22) und auch etwas an Qualität für kürzere Rennen zu bewahren (so kam ich im April auf immerhin 30.42 über die 10 km).
Nach der Trainingspause bin ich strukturiert ins Training eingestiegen, mit drei Belastungen die Woche, also mehr als in Wettkampfphasen, wo ich nur alle drei Tage belaste. Bei einem mittleren Umfang liegt der Schwerpunkt auf der Tempoarbeit: so sind zwei der drei wöchentlichen Belastungen Tempoeinheiten. In Kürze werde ich ein paar Straßenläufe bestreiten- anschließend steht die winterliche Grundlagenarbeit auf dem Programm, in welche ich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein paar Wettkämpfe mit Schneeschuhen einbauen werde.

meine Wettkämpfe 2013, geordnet nach Dauer:

3h15.50 Kaisermarathon (1.)
3h08.58 Zermatt Marathon (2.)
3h06.05 Jungfrau Marathon (9.)
2h59.10 Graubünden Marathon, 40 km (2.)
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2h00.30 Zürich Marathon (km 35)
1h46.17 Stockhorn Halbmarathon (2.)
1h11.23 Val Gardena Mountain Run (2.)
1h09.23 Greifenseelauf (14.)
1h07.05 Berglauf Neirivue-Moleson (7.)
1h03.12 Hornlauf Kitzbühel (5.)
1h01.54 Berglauf Schenna-Meran (4.)
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44.52 BL Älpelelauf (1.)
38.52 Muttersberglauf (1.)
37.33 Gamperney Berglauf (3.)
33.21 Ciaspolada Livigno (2.)
32.43 Ciaspolada Sestriere (3.)
30.42 Straßenlauf Korschenbroich (26.)
27.05 Stadtlauf Luzern (12.)
25.39 Nachtlauf Davos (1.)
20.47 Ciaspolada Val di Non (8.)
19.22 Stadtlauf Biberach (15.)
17.24 Ciaspolada Madonna di Campiglio (1.)
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Sonntag, 6. Oktober 2013

Sieg beim Kaisermarathon



kurz vor dem Ziel

Ergebnisse:
1. Gerd Frick 3h15.50
2. Adam Kovacs HUN 3h18.27
3. Ralf Birchmeier SUI 3h20.28
4. Robert Gruber AUT 3h23.17
5. Henry Kemboi KEN 3h25.37
6. Alexander Rieder AUT 3h28.15
7. Tomas Ondracek CZE 3h31.15
8. Patrick Wieser SUI 3h33.40
Bericht der Tiroler Tageszeitung
Bericht der "Dolomiten"
zum Bericht von laufreport.de

Donnerstag, 26. September 2013

Zeit für eine Trainingspause

Heute habe ich mir einmal die Mühe gemacht, in meinen Trainingsaufzeichnungen nachzublättern, wann ich das letzte Mal eine Trainingspause gemacht habe. Fast drei Jahre, bis zum November 2010, musste ich zurückblättern- damals habe ich mir zwei Wochen Ruhe gegönnt.
Dieses Jahr fiel mir nur ein Tag, der 23. Jänner, wegen eines fieberhaften Infekts aus. Ansonsten musste ich lediglich Anfang Mai wegen einer Zerrung im rechten Oberschenkel für eine Woche aufs Fahrrad umsatteln. Wenn ich mir auch gerade vor dem vielleicht wichtigsten Wettkampf, dem Jungfrau Marathon, eine starke Erkältung eingefangen habe, so kann ich insgesamt sagen, dass ich gesundheits- und verletzungsmäßig sehr gut durchs Jahr gekommen bin.
Da ich andererseits beinahe drei Jahre durchtrainiert habe, hatte ich in der Zeit auch einen konstant austrainierten Zustand, auf den hin es schwierig ist, noch mehr aufzubauen. Somit werde ich nach einem Wettkampf am 1. Oktober-Wochenende eine wohlverdiente Pause, wenn auch nur von einer Woche, einlegen. Anschließend werde ich mit einem ganz neuen Trainingssystem beginnen- und nach ein paar Wochen in die Saison der Straßenläufe einsteigen.

Montag, 23. September 2013

Härtetest: Greifenseelauf, Lauf der Asse/Biberach

Die Woche nach dem Jungfrau Marathon begann mit schlechtem Wetter, so spitzte sich meine Erkältung bis dienstags noch zu; am Mittwoch fühlte ich mich immerhin so gut, dass ich ein Intervalltraining über 12 mal 400 m wagte, um an Spritzigkeit für die Einsätze am Wochenende zu gewinnen.
Uster: die Burg- und die darunter gelegene Kirche
Guter Dinge reiste ich bereits am Freitag nach Uster an, wo am Folgetag der 34. Greifenseelauf, zugleich auch schweizer Meisterschaft im Halbmarathon, auf dem Programm stand. 
Bei bestem Herbstwetter fiel am Samstag um 14.45 Uhr- einer für mich ungewohnten Startzeit- der Startschuss. An der Spitze setzte sich Tadesse Abraham bald einmal vom Feld ab, ich hielt mich an die Gruppe der besten Schweizer rund um die beiden WM-Starter (Marathon, Moskau) Christian Kreienbühl und Michael Ott. Wir passierten km 10 in 32.01, bei einer Tempoverschärfung von Kreienbühl und Berni bei km 12 fiel ich zurück und kam in Schwierigkeiten, für 2 km nahm ich das Tempo heraus und legte dann die übriggebliebene Energie gleichmäßig verteilt in die letzten 7 km. Nicht unzufrieden überquerte ich als 14. in 1h09.23 die Ziellinie (hier mein Zieleinlauf)- optisch gesehen eine hohe Zeit; wenn man aber die wellige Strecke (mit Ziel höher als dem Start), die zur Hälfte über Schotterwege führt, bedenkt, die im Verhältnis zu einem flachen Asphaltkurs eine bis eineinhalb Minuten kosten wird, geht meine Leistung in Ordnung.
500 m vor dem Ziel
Nach dem Rennen war ein paralleles Bad angesagt: während ich in der Badewanne regenerierte, badetete meine Wettkampfbekleidung im Waschbecken- beide hatten wir am Folgetag einen weiteren Einsatz vor uns. Abends genoss ich dann den langgestreckten dreigängigen Dinner besonders, schließlich hatte ich aufgrund der späten Startzeit aufs Mittagessen verzichtet.

Ergebnisse 34. Int. Greifenseelauf:
1. Tadesse Abraham ERI 1h02.36
2. Roman Romanenko UKR 1h05.17
3. Hamid Mohamednur ERI 1h05.22
10. Christian Kreienbühl 1h08.02 (bester Schweizer)
11. Marcel Berni 1h08.13 (2. Schweizer)
12. Michael Ott 1h08.59 (3. Schweizer)
14. Gerd Frick ITA 1h09.23
20. Patrick Wieser SUI 1h10.31

Frauen:
1. Cynthia Kosgei KEN 1h13.22
2. Anna Hahner GER 1h13.25
3. Maja Neuenschwander SUI 1h13.44
4. Nicola Spirig SUI 1h15.28
5. Lisa Hahner GER 1h15.57
Sonntagmorgen: auf dem Weg von Uster nach Biberach
Optimale Laufbedingungen herrschten am Sonntagnachmittag in Biberach/Riss in Baden Württemberg vor: schönes Wetter, aber gemäßigte Temperaturen. Neben Kinderläufen und dem Volkslauf stand auch ein Lauf der Asse auf dem Programm- aus deutscher Sicht war man auf den Auftritt von Arne Gabius, den 5000 m Vize-Europameister von 2012 mit einer Bestzeit von 13.12, gespannt.
Zu absolvieren sind in Biberach acht Runden zu je 800 m, auf einem verwinkelten Kopfsteinpflaster-Kurs, auf dem es vor allem darum geht, in den scharfen Kurven das Tempo mitzunehmen und auch immer wieder neu zu beschleunigen. Prinzipiell laufe ich solche Rundkursrennen gerne, man hat viele Zuschauer an der Strecke und kann sich das Rennen auch gut einteilen.
Wie am Vortag wählte ich den T2c Evo, einen Schuh mit guter Dämpfung für ein hartes Wochenende. Gegen Ende der 1. Runde fiel ich von der Spitzengruppe zurück und war von da weg auf mich alleine gestellt- meine Rundenzeiten waren gleichmäßig und ab der Hälfte des Rennens kam ich auf den etwa 15 sec vor mir laufenden Daniel Hummel, unter den Davoser Seeläufern bekannt als der Mann, der 2013 die schnellste Runde um den See (12.38) lief, näher. Eine Runde vor dem Ziel lief ich auf ihn auf, wenig später setzte ich mich ab und überquerte nach 19.22 als 15. die Ziellinie. Mit einem Schnitt von 3.02/km und einer Verbesserung meiner Vorjahreszeit um 24 sec war ich zufrieden.

Ergebnisse Lauf der Asse, Biberach:
1. Senay A. Fissehatsion ERI 17.40
2. Patrick Ereng KEN 17.41
3. Teklit Tesfaghar ERI 17.43
5. Roman Romanenko UKR 17.49
8. Arne Gabius GER 18.06
15. Gerd Frick ITA 19.22

Es folgen nun drei lockere Tage, an denen ich auch meine weitere Saisonplanung vornehmen werde- mehrere Optionen stehen offen.

Montag, 16. September 2013

Jungfrau Marathon

Das doppelte Bad am Dienstag. Wenn das nur der Titel meiner Lektüre und nicht die Beschreibung meines eigenen Dienstags gewesen wäre! Das erste Bad war emotionaler Natur, ein Wechselbad der Gefühle. Am Vormittag nämlich stand mein Abschlusstraining für den JM auf dem Programm- dieses fiel sehr vielversprechend aus, deutlich besser als etwa vor dem Zermatt Marathon. Freude und Vorfreude wurden allerdings bald gedämpft- und wie! Nach dem Mittagessen machten sich erste Anzeichen einer Erkältung bemerkbar. Also gab es abends Bad numero zwei, diesmal in der Badewanne. Die Folgetage galt mein Augenmerk dem Infekt- hätte er auf die Mandeln übergegriffen oder für Fieber gesorgt, hätte ich den JM wohl oder übel absagen müssen. Ein paar Zitronen, mehrere Tassen heiße Milch und Tee mit Honig später traf ich am Freitag doch ordentlich verschnupft in Interlaken ein.
Dort fand ich gewohnte Umgebung vor, schließlich hatte ich meinen bereits achten JM vor mir. Sowohl bei den Männern als auch bei den Damen gab es das weitaus beste Starterfeld, das der Klassiker unter den Bergmarathons je gesehen hatte. Im Rampenlicht stand natürlich der Marathon-Europameister von 2010, Viktor Röthlin- mit dem Eriträer Petro Mamu, Berglauf-Weltmeister 2012 und Überflieger bei allen Bewerben 2013, und dem Kenianer Gikuni Ndungu, mit Marathon PB von 2h08' und einem hervorragenden Berglauf-Palmares, bekam der Schweizer aber ernsthafte Konkurrenz vorgesetzt. Die mehrfache Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr hingegen schien vor allem gegen den Streckenrekord (3h21.02, Marie-Lucie Romanens, 2001) anzutreten.
Abwartend und vorsichtig ging ich ins Rennen- anfangs schien es sich ungünstig zu entwickeln, vorne weg die Gruppe um Röthlin und die Kenianer, dahinter war niemand im von mir anvisierten Tempo unterwegs. Ab km 11 bildete ich dann mit dem Mexikaner Carrera, Hannes Rungger, dem Bulgaren Mustafa und Stephan Wenk eine Gruppe, die sich einig war, den Halbmarathon nach Lauterbrunnen in 1h15.45 passierte (lieber wäre ich eine Minute schneller angegangen) und geschlossen bis km 25,5 rollte. Zu dem Zeitpunkt war ich noch frisch- der Anstieg nach Wengen begann.
Lauterbrunnen (Foto: W. Stinn, laufreport.de)
Ich setzte mich an die Spitze der Gruppe, die auseinanderbröckelte, und fand mich am Ende der steilen Rampen mit meinem Landsmann Hannes Rungger allein. Das Rennen schien eine gute Wende zu nehmen: Nach Wengen (km 30) liefen wir auf Patrick Wieser auf, ich fühlte mich noch gut, setzte mich von beiden ab und machte mich auf die Verfolgung des an fünfter Stelle laufenden Kenianers Michieka, den zweimaligen Sieger des Zermatt Marathons. Ich kam immer näher, allerdings drohte mir von hinten Ungemach: der stark aufkommende Robert Krupicka überholte mich bei km 35 mit dem Amerikaner Eric Blake im Schlepptau. In Wixi, km 38, hatte ich 37 sec Rückstand auf das Trio Krupicka-Michieka-Blake und befand mich auf Rang 8. Auf den letzten 15 Bergaufminuten, v.a. auf dem Geröllfeld vor der Moräne, gingen mir schön langsam die Kräfte aus und ich wurde auch noch vom Bulgaren Mustafa überlaufen.
auf der Moräne (Foto: Klaus Duwe, marathon4you.de)
In 3h06.05 lief ich, etwas unzufrieden, als 9. auf der Kleinen Scheidegg ein. Wenigstens habe ich das Minimal-Ziel, eine Top 10-Platzierung, erreicht.
Siegerehrung im Festzelt
In diesen Tagen geht es darum, sich gut zu erholen und gesundheitlich wieder fit zu werden, steht doch bereits am Samstag der Greifenseelauf auf dem Programm, ein Halbmarathon mit anspruchsvoller zweiter Hälfte.

Ergebnisse 21. Jungfrau Marathon:
1. Gikuni Ndungu KEN 2h50.28
2. Petro Mamo ERI 2h52.49
3. Viktor Röthlin SUI 2h53.21
4. Robert Krupicka CZE 3h00.48
5. Hosea Tuei KEN 3h02.12
6. Paul Michieka KEN 3h03.42
7. Eric Blake USA 3h03.52
8. Shaban Mustafa BUL 3h04.12
9. Gerd Frick ITA 3h06.05
10. Hannes Rungger ITA 3h07.05
11. Robbie Simpson SCO 3h08.19
12. Patrick Wieser SUI 3h09.05

Frauen:
1. Andrea Mayr AUT 3h20.20 (Streckenrekord!)
2. Aline Camboulives FRA 3h25.08
3. Martina Strähl SUI 3h25.23
4. Sabine Rainer AUT 3h25.59
5. Stevie Kremer USA 3h27.09

Sonntag, 8. September 2013

Rückblick auf meine Bergmarathons

Kommenden Sonntag Morgen werde ich im City Hotel Oberland in Interlaken beim Frühstück sitzen und auf einen hoffentlich erfolgreichen Jungfrau Marathon zurückblicken können; auf jeden Fall werde ich durch die Glasfassade auf die Straße blicken, die für die Teilnehmer des Jungfrau Marathons den vierten Kilometer darstellt. Inzwischen aber ein Blick nach hinten auf meine bisherigen Bergmarathons.
Über lange Strecken meiner Karriere war die Halbmarathon-Strecke bestimmend. Über 3000 und 5000 m war ich (zu) langsam; da ich den Halbmarathon beinahe im 10 km-Tempo durchlaufen konnte, war er immer meine beste Distanz. Zu Beginn des Jahrtausends konnte ich mich von 1h07.49 (2000) auf 1h06.47 (2001) und 1h05.29 (2002) verbessern. Zu dem Zeitpunkt wäre es nötig gewesen, sich über 10 km auf unter 30 min zu verbessern (meine Bestmarke betrug lediglich 30.33). 2003 wollte ich im Frühjahr nicht so recht in Form kommen, drei Halbmarathons im April/Mai (zweimal 1h07, einmal gar nur 1h08) waren auch nicht gerade förderlich.
In diesem Kontext vielleicht begann ich Mitte 2003 erstmals über eine neue Herausforderung wie einen Bergmarathon nachzudenken. Von Intervalltrainings abgesehen gab es bei mir damals im Training nur lockere Läufe über 60-70'. Irgendwann im Juni beschloss ich, den Montafon-Arlberg Marathon anfangs Juli zu versuchen. Höchste Zeit, auch einmal etwas länger zu trainieren: eine Woche vor dem Marathon gab es so einen 2h-Trainingslauf in der Schloss Belvedere-Anlage in Wien. Nach einer Stunde wurde mir etwas langweilig und so kreiste ich die zweite Stunde im angrenzenden Botanischen Garten. Den Wettkampf mit Start im Silbertal/Vorarlberg und Ziel in St. Anton konnte ich, bei nicht allzu großer Konkurrenz, gewinnen; wichtig war mir, gut über die Distanz gekommen zu sein, wobei mir das Streckenprofil (erste Hälfte gut 1000 hm bergauf auf das Winterjöchle, von da weg zumeist bergab) in dieser Hinsicht sicher half.
Ende 2003 lief ich den HM dann in 1h06.17, im Frühjahr 2004 in 1h06.36- es war, als ob ich gegen eine Wand laufen würde. Im Juli lief ich dann wieder den Arlberg Marathon, wieder mit wenig Distanz-Vorbereitung. Erst im Finish konnte ich einen moldawischen Olympia Marathon-Teilnehmer abschütteln und den Vorjahressieg wiederholen. Im September wagte ich dann einen ersten Start beim bekanntesten und am besten besetzten Bergmarathon, dem Jungfrau Marathon. Mit einer guten zweiten Hälfte kam ich in 3h09.09 auf Rang 6.
2005 gelang mir im Frühjahr gar nur eine 7er Halbmarathon-Zeit, den Arlberg Marathon gewann ich wieder. Den Jungfrau Marathon konnte ich aufgrund von Achillessehnen-Problemen nicht laufen.
2006 war eine Kopie von 2005- die 1h07.34 lief ich beim HM von Meran, der Sieg beim Arlberg Marathon stellte meinen vierten in Folge dar.
2007 sollte mein bestes Distanz-Jahr werden, geplant war es allerdings anders. Ich stieg erst spät in die Saison ein (1. April, 1h07.56 beim HM in Kaltern), Ziel war eine Berglauf-EM-Teilnahme im Juli. Die Qualifikation missglückte denkbar knapp, also nahm ich mir wieder einen Bergmarathon vor. Diesmal entschied ich mich für den besser besetzten Zermatt Marathon; bis zum letzten km konnte ich mit dem Deutschen Helmut Schiessl mithalten, in 3h08.08 kam ich letztlich auf Platz 2. Einen Monat später wurde ich beim Walliser Klassiker Sierre-Zinal Dritter. Höhepunkt war dann einen weiteren Monat später der Jungfrau Marathon, der als Langdistanz-WM ausgetragen wurde: 3h02.41 bedeuteten Platz 3 hinter Jonathan Wyatt und Hermann Achmüller. Zwei Wochen später war mein Höhenflug beendet: Beim Soltn-Berghalbmarathon in Jenesien holte ich mir einen Muskelfaserriss in der re Wade, diese Verletzung sollte mich über längere Zeit einbremsen bzw. immer wieder aufbrechen. Fakt ist, dass ich sie anfangs gar nicht so richtig realsierte, zwang mich nach obigem Wettkampf ein fiebriger Infekt für eine Woche ins Bett.-

Montag, 2. September 2013

Kurzurlaub in Meran- oder: Berglauf Meran 2000

Dem Leser dieses Beitrags möchte ich das Rigveda-Zitat, das meine derzeitige Lektüre einleitet, nicht vorenthalten: "Es gibt so viele Morgenröten, die noch nicht geleuchtet haben."
Nach dem Kitzbüheler Hornlauf also bekam ich im Laufe der Woche die Müdigkeit und Verspanntheit aus den Beinen, sodass ich mich am Wochenende guter Dinge nach Meran zum Int. Berglauf von Schenna nach Meran 2000 machte. Bezugspunkt war meine persönliche Bestzeit von 62.34 (Mai 2010, damals war ich im Mai noch mäßig in Form, hatte anschließend aber eine sehr starke Saison mit WM-Einberufung und Rang 4 beim Jungfrau Marathon zum Beispiel)- vom Streckenprofil her liegt mir dieser Berglauf nicht ganz so: auf 10 km sind 1300 hm zu überwinden. Wie steil der Lauf aber wirklich ist, ersieht man daran, dass auf den leichteren 4 km vielleicht 200 hm zu überwinden sind, auf den restlichen 6 aber 1100!
Wie dem auch sei, gab es auch an diesem 1. September über Südtirol und auch über Schenna eine neue Morgenröte und bald darauf (um 9.30 Uhr) wurde das Rennen, an einem warmen Spätsommertag übrigens, gestartet. Viele Varianten hatte ich vom Taktischen her nicht: Vom Start weg sorgte ich für ein hohes Tempo, um auf den ersten 3 km den einen oder anderen "Kletterer" mürbe zu laufen.
Als es nach 3 km ins Steile ging, blickte ich kurz zurück und sah, dass mein Unterfangen erfolglos verlaufen war: Simpson, Wyatt, Niederegger und Götsch (einer der besten Vertical-Runner weltweit) waren mir dicht auf den Fersen. Mit dem Trail Rocket, dem Berglauf-Schuh 2014 von Scott, an den Füßen fühlte ich mich auf dem mit Steinen und Wurzeln übersäten Steig zwar wohl, musste aber einen früh attackierenden Wyatt, Simpson und Philip Götsch ziehen lassen. Zusammen mit Thomas Niederegger laufend hoffte ich auf den mir besser gelegenen Mittelteil. Als es nach 25 min in denselben ging (in eine zum Gsteier führende Asphaltstraße), hatten wir bereits gut 30 sec Rückstand auf Götsch und etwa 20 auf den an 3. Stelle laufenden Schotten. Wir kamen schnell näher, beim "Gsteier" trank ich einen Becher Wasser, anschließend musste ich einen stark laufenden Niederegger ziehen lassen. Gegen Ende des Mittelstücks schloss ich auf Götsch und Simpson auf, Niederegger hatte sich bereits etwas abgesetzt. Im Steilen "ging" Philip davon und holte Thomas ein, ich konnte mich vom Schotten absetzen und hatte vor den zwei technischen Querpassagen vielleicht 15 sec Rückstand auf meine beiden Landsleute- auf den Querpassagen kamen noch ein paar sec hinzu, sodass ich mit einer halben Minute Rückstand in den Schlusshang lief. Zu dem Zeitpunkt waren die Positionen an der Spitze vergeben, Thomas konnte Philips Schlussangriff abwehren und lief nur knapp hinter Jonathan Wyatt, der sich seinen bereits vierten Sieg in Meran 2000 sicherte, ein.
Meine Uhr stoppte nach 61.54, bereinigt um die (im Verhältnis zu 2010) im Zielbereich um eine Minute verlängerte Strecke verbesserte ich meine Bestmarke um gut eineinhalb Minuten.
Nach der Siegerehrung ging es mit der Seilbahn wieder hinunter nach Meran. Nach einem Saunabesuch in der Therme Meran schloss ich einen guten Tag, an dem ich viele alte und neue Bekannte getroffen und interessante Gespräche geführt hatte, mit einer Pizza ab.

Ergebnisse Int. Berglauf Schenna-Meran 2000:
1. Jonathan Wyatt 60.26
2. Thomas Niederegger 60.54
3. Philip Götsch 61.15
4. Gerd Frick 61.54
5. Robbie Simpson 62.20
6. Mikhail Mamleew 65.09

Montag, 26. August 2013

Ausflug nach Österreich: Kitzbüheler Horn Bergstraßenlauf

Wenn ich zu Wettkämpfen nach Österreich fahre, werden immer wieder alte Erinnerungen wach, habe ich doch für siebeneinhalb Jahre in Wien gelebt. Während ich zu jener Zeit einen Großteil meiner Rennen in Österreich bestritten habe (neben vielen persönlichen Bestzeiten steht auch noch der eine oder andere Streckenrekord von mir wie der beim Kahlenberglauf in Wien oder auch der beim Halbmarathon in Stinatz/Burgenland), haben sich meine dortigen Einsätze in den letzten Jahren rar gemacht.
Vergangenes Wochenende ging es nach Kitzbühel- Franz Puckl, der Macher des Hornlaufes, eines Bergstraßenlaufes über 12,9 km mit 1.234 hm, rief zum 35-jährigen Jubiläum. Am Samstagnachmittag absolvierte ich mit Andrea Mayr und ihrem Freund Andi ein lockeres Läufchen vor Ort, das Abendprogramm bestand für uns in der traditionellen Pasta-Party im "Zinnkrug". Anschließend wäre der eine oder andere Lokalbesuch im Zentrum von "Kitz" reizvoll gewesen, einsetzende heftige Regenfälle erleichterten jedoch den Rückmarsch ins Hotel zur Nachtruhe. Nach einer anderen, allerdings nicht mehr verifizierbaren Version soll uns aufgrund unseres vorherigen Konsums von "pasta aglio olio" der Eintritt verweigert worden sein.
Das Wetter hielt sich an die Prognose, es schüttete die ganze Nacht durch und auch um 9.30 Uhr, zur Startzeit, regnete es wie aus Kübeln. Die letzten Minuten vor dem Start verbrachte ich unter dem ein wenig schützenden Startbogen- und war dann froh, als das Rennen pünktlich gestartet wurde. Die ersten vier km lief ich zusammen mit dem Schotten Robbie Simpson, der kürzlich mit Rang 4 in 2h35! bei Sierre-Zinal aufhorchen hat lassen, knapp hinter der Spitzengruppe. Als die Steigung begann, musste ich Robbie ziehen lassen, konnte meinerseits einen Kenianer überlaufen und befand mich auf Rang 5. Es regnete immer noch heftig, mittlerweile waren Kleidung und Schuhe komplett durchnässt- hinzu kam ein Wind, der von Kehre zu Kehre stärker wurde. Der favorisierte Amerikaner Joe Gray setzte sich vorne bald einmal ab, hinter ihm liefen die Kenianer Wangari und Kosgei- Simpson schien auf sie aufschließen zu können. Mein Abstand auf den 2., 3. und 4. war bei Rennhälfte etwa 30 sec und ich hoffte, dass sich das Blatt wenden würde. Doch meine Beine fühlten sich schwer an, ich konnte und konnte meinen Rhythmus nicht finden. Nur ganz langsam näherte ich mich dem vor mir laufenden Kosgei; bei km 9 wollte ich mir mit einem Becher Wasser einen Vorteil fürs Finale verschaffen- das eiskalte Wasser aber schlug sofort auf den Magen. Ab dem Alpenhaus wurde es dann noch schwieriger, nicht nur aufgrund der steilen Strecke: im offenen Gelände lief man nach den Linkskurven in einen starken und eiskalten Wind. Positionsmäßig änderte sich an der Spitze nichts mehr- bis auf Joe Gray liefen wir mit recht hohen Zeiten ein. Mit den Rängen 1,3 und 5 kann der Race Rocker, der Straßen-Wettkampfschuh von Scott, eine ausgezeichnete Bilanz vorweisen.
Angesichts der Bedingungen ist eine Einschätzung der Leistung nicht leicht- zufrieden mit meiner Leistung bin ich nicht: im Besonderen hat es an der Spritzigkeit gefehlt (meine Bestzeit habe ich um über 2 min verfehlt, wobei die Bedingungen vielleicht eineinhalb Minuten gekostet haben dürften). Weiter geht es mit dem Berglauf Meran 2000 an diesem Sonntag: dort treffe ich wieder auf den Schotten Robbie Simpson.

Ergebnisse 35. Kitzbüheler Hornlauf:
1. Joseph Gray USA 59.45
2. Francis Wangari KEN 61.52
3. Robbie Simpson SCO 62.07
4. Isaac Kosgei KEN 62.55
5. Gerd Frick ITA 63.12
6. Bruno Schumi GER 67.06
am Sendeturm befindet sich das Ziel
in 67.36 kam Andrea Mayr bis auf 5 sec an den über 10 Jahre alten Streckenrekord der Neuseeländerin Melissa Moon heran; im Hintergrund der Schwarzsee (Blick vom Alpenhaus am Horn)

Montag, 19. August 2013

Umfangblock abgeschlossen

In medias res: Mit einem lockeren längeren Lauf habe ich heute einen Umfangblock, mit dem ich mir die Grundlage für die zweite Saisonhälfte erarbeitet habe, abgeschlossen. In den letzten zweieinhalb Wochen habe ich also neben dem Durchhaltevermögen über die Distanz an der "Roll"-Fähigkeit im Flachen mit mehreren Läufen in einem mittleren Tempo gearbeitet- diesbezüglich konnte ich gestern mit einer persönlichen Bestzeit in einem 12 km-Testlauf auf der Bahn sehr zufriedenstellend abschließen. Zugleich habe ich, wenn auch weniger, an der Berglauf-Form gefeilt- bei einem Testlauf von Burgstall nach Vöran (4,5 km, 930 hm) am 13. August bin ich mit 33'.37'' bis auf 12 sec an meine Bestzeit aus dem Jahre 2010 herangekommen:
http://connect.garmin.com/activity/360390983
(Diese Art von Testläufen laufe ich im 8'-Intervall mit je 1,5' Gehpause; das 2. Intervall beginnt am Punkt, an dem das erste aufgehört hat; auf diese Weise komme ich auf eine um 10-30'' höhere Endzeit als bei einem evtl. Wettkampf.)
Vor dem Jungfrau Marathon am 14. September werde ich noch zwei Wettkämpfe bestreiten, bei denen ich meinen Formzustand überprüfen kann. Am 25. August trete ich beim Hornlauf in Kitzbühel gegen starke Konkurrenz wie den amtierenden amerikanischen Berglaufmeister Joe Gray, einige Kenianer und den Schotten Robbie Simpson an; ein wichtiger Bezugspunkt ist weiters meine Bestzeit von 60.59 (2009). Am 1. September dann starte ich beim Berglauf Meran 2000, der in Schenna gestartet und von meinem Verein Telmekom Team Südtirol organisiert wird.
Abschließend noch ein kurzer Rückblick zum bisherigen Saisonverlauf: Von den 16 bestrittenen Wettkämpfen waren 4 Schneeschuh-, 4 Straßen- und 12 Bergläufe. Nach guten Ergebnissen auf Schneeschuhen, aber- aufgrund des langen Winters- mit wenigen Laufkilometern bestätigten die ersten Bewerbe auf Straße einen guten Formaufbau: so kam ich beim 10 km-Lauf in Korschenbroich mit 30.42 bis auf 9 sec an meine PB heran. Die Berglauf-Saison begann Anfang Mai mit einem Schrecken: gleich beim ersten Rennen zerrte ich mir die Oberschenkelrückseite rechts. Mit zwei vorsichtigen Wochen konnte ich die Verletzung schnell auskurieren. Sehr zufriedenstellend waren dann die Ergebnisse des letzten Wettkampfblocks: Rang 2 beim Graubünden und Zermatt Marathon, ebenso Zweiter beim Val Gardena Mountain Run und dann noch Sieg beim Davoser Nachtlauf. Etwas überrascht war ich von der guten Erholung nach den beiden Marathons, aber ich hatte nichts dagegen.
Hier noch ein paar Eindrücke von den letzten hochsommerlichen Wochen:

Sonntag, 28. Juli 2013

Hitzeschlacht am Stockhorn

Statt die autofreie Promenade am Freitag zu genießen oder beim Swissalpine am Samstag zuzuschauen, verschlug es mich dieses Wochenende ins Simmental ins Berner Oberland. Zum Ersatz hatte ich mir bereits am Donnerstagabend ein Grimbergen auf der Promenade gegönnt. Und ein zweites für den Freitag- den Tag der Anreise ins Simmental- gleich dazu.
Im Simmental hingegen stand ein Berg-Halbmarathon auf dem Programm, mit Start in Oberwil und Ziel auf dem Stockhorn; 371 Minus- standen nicht weniger als 1.724 Plusmeter gegenüber. Für mich war es das letzte Rennen eines harten Wettkampf-Blocks- Ziel war ein Angriff auf den Streckenrekord von Bruno Heuberger aus dem Jahre 2006 (1h43.23). Ungünstig diesbezüglich war allein das Wetter, der 27. Juli sollte nämlich der bisher heißeste Tag des Jahres werden, zusätzlich ist die Strecke des Stockhorn Halbmarathons sehr sonnenexponiert und bietet kaum Schatten.
Wie dem auch sei, um 10.00 Uhr machten sich die gut 400 Teilnehmer in Oberwil auf den Weg zum Stockhorn. Nach wenigen Minuten hatte ich mich zusammen mit Christian Mathys vom Feld abgesetzt, als sich der Rennverlauf ungünstig zu gestalten begann. In einer technischen Bergabpassage bei km 4 verlor ich an die 20 sec; ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen, blieb bei den Verpflegungen stehen, um möglichst viel zu trinken und kontrollierte den Abstand, der sich dann allerdings bei einer weiteren Bergabpassage bei km 9 auf 40 sec vergrößerte. Im folgenden langen Bergaufstück kontrollierte ich einerseits meine Zwischenzeiten (km 11 passierte ich nach 43.24, wobei die erste Streckenhälfte die weitaus leichtere war), andererseits pirschte ich mich an den Führenden heran. Kurz vor dem "Bergpreis" bei km 18 war ich- endlich- dran, als ich wieder 10 sec in die Verpflegung investierte. Auf dem letzten Bergabstück auf einem ausgewaschenen Steig verlor ich noch einmal eine gute halbe Minute dazu, sodass ich den Schlussanstieg (2 km mit 500! Höhenmetern) mit 45 sec Rückstand in Angriff nahm. Höchste Zeit für eine Schlussoffensive- ich holte wieder sec um sec auf, 300 m vor dem Ziel war ich bis auf 10 sec herangekommen. Ein Blick auf die Uhr- ich sah, dass wir deutlich über dem Streckenrekord waren, es war wohl zu heiß gewesen- frustrierte mich, ich fühlte mich zudem ziemlich dehydriert und Mathys zeigte eine gute Reaktion- Gründe genug, das Unterfangen abzublasen und die letzten 2 min ins Ziel zu wandern. In Summe glaube ich, nicht einmal schlecht gelaufen zu sein, Christian Mathys befindet sich in einer guten Form und hat sich mit einer starken Leistung den Sieg verdient. Das Podest komplettierte der Deutsche Markus Jenne.

Ergebnisse 10. Stockhorn Halbmarathon, 27. Juli 2013:
1. Christian Mathys 1h45.40
2. Gerd Frick 1h46.17
3. Markus Jenne 1h50.30

Frauen:
1. Daniela Gassmann-Bahr 2h03.37

Hier noch drei Bilder vom Zielbereich:
der Schlusshang

am Gipfel
Nach drei lockeren Tagen beginne ich mit der intensiven Vorbereitung auf mein großes Saisonziel, den Jungfrau Marathon am 14. September. Im Vorfeld werde ich 2, 3 Vorbereitungs-Wettkämpfe bestreiten- der Leser dieses blogs wird, wie immer, auf dem Laufenden gehalten werden. Auf jeden Fall freue ich mich bereits aufs Training, bei dem ich auch neue Routen in den Davoser Bergen erkunden möchte.
in den nächsten Wochen heißt es, eine gute Balance zu finden

Dienstag, 23. Juli 2013

Nachtlauf Davos

1990 oder 1991 fand mein Erst-Kontakt mit Davos statt: Als Jugendlicher nahm ich am Nachtlauf im Landwassertal teil, dessen Haupt-Attraktion ein gut besetztes Elite-Rennen war. In den letzten Monaten habe ich immer wieder darüber gegrübelt, wo ich damals untergebracht war- ich denke, es war der Davoserhof, kann mich aber auch irren.
Nach einer mehrjährigen Unterbrechung wurde der Davoser Nachtlauf im Vorjahr neu lanciert, dieses Jahr nun war ich mit dabei. Beim Hauptlauf waren drei Runden mit je einer knackigen Steigung im Schlussteil vorgesehen, insgesamt ergab das ziemlich genau 8 km.
startklar
bald geht es in die letzte Runde- mittlerweile ist es finster
Um 21 Uhr- die Dämmerung war bereits weit fortgeschritten- fiel der Startschuss. Relativ hohe Temperaturen sorgten für zahlreiches Publikum und gute Stimmung im Startbereich am Arkadenplatz. Nach taktischem Geplänkel startete der Duathlet Andy Sutz nach einer halben Runde eine energische Attacke, mit der er die Spitzengruppe sprengte. Schön langsam pirschte ich mich wieder heran, um meinerseits gegen Ende der Runde auf der steilen Rampe hinter der Vaillant-Arena- am Nachmittag hatte ich anlässlich eines Einkaufs einen Umweg gemacht und sie noch einmal inspiziert- anzugreifen. Ich konnte mich absetzen und mir den Richi-Bucher-Sprint sichern. Nach einer Runde stellte sich die Frage: durchziehen oder noch einmal abwarten. In Anbetracht der Wettkampf-Strapazen der letzten Wochen und da ich vom Speaker hörte, einen Vorsprung von nur 25 m zu haben, entschied ich mich für Letzteres. Mitte der 2. Runde schloss Andy auf und gemeinsam gingen wir in die Schlussrunde- fürs Publikum war es ein spannendes Rennen.
Da ich eine Sprintentscheidung vermeiden wollte, beschleunigte ich eine halbe Runde vor dem Ziel. Andy hielt sehr gut dagegen und ich wollte schon auf einen Angriff auf der Rampe umdisponieren, als langsam eine kleine Lücke aufging. Bis zum Beginn der Steigung zog ich voll durch, eine Blickkontrolle nach hinten zeigte mir, dass Andy aufgesteckt hatte- so konnte ich die letzten Meter noch genießen und als Sieger zwischen Kino und Casino auf der Promenade einlaufen.

Den Damensieg sicherte sich Seraina Boner mit einer schnellen Schlussrunde vor Jasmin Nunige.

mit den Steinböcken
Weiter geht es bei mir mit einem Berglauf dieses Wochenende, der den laufenden kräftezehrenden Wettkampf-Block abschließen wird.

Ergebnisse Nachtlauf Davos:
1. Gerd Frick 25.39
2. Andy Sutz 25.59
3. Brian Glassey 26.39

Frauen:
1. Seraina Boner 28.38
2. Jasmin Nunige 29.02

Montag, 22. Juli 2013

Starke Leistung auch beim Val Gardena Mountain Run

Die Tage nach dem Zermatt Marathon verbrachte ich, bei hohen Temperaturen und sommerlichen Bedingungen, in Südtirol. Ich war zwar selbst überrascht, wie locker sich meine Beine beim Training anfühlten, aber darüber nicht unerfreut. So kam es, wie es kommen musste: Mit zwei Telefonaten- dem einen nach Gröden, um mein Antreten beim Val Gardena Mountain Run zu bestätigen, dem anderen nach Davos, um den Race Rocker, meinen Wettkampfschuh, anzufordern- besiegelte ich am Donnerstag mein Wochenendprogramm.
Das Hochplateau von Völs-Seis-Kastelruth und das Grödental gehören zu den von mir bevorzugten Plätzchen in Südtirol. Über einige Jahre wurde in Gröden der Gardena Extreme Marathon, ein Berglauf mit Start in St. Ulrich und Ziel auf der Langkofelscharte ausgetragen; seit 2012 wird auf der anderen Talseite gelaufen, mit Start immer in St. Ulrich, dem Ziel aber auf der Seceda. Der Val Gardena Mountain Run ist 14,5 km lang, weist 1300 Plus- und kaum Minusmeter auf.
Mit zwei Bergmarathons in den Beinen hatte ich mir keine leichte Aufgabe ausgewählt- das Rennen war mit Jonathan Wyatt und drei Kenianern stark besetzt; somit nahm ich mir einen Podestplatz als Ziel vor.
Kurz nach dem Start setzten sich die drei Kenianer ab, ich orientierte mich an Jonathan Wyatt und Hannes Rungger, von denen ich mich nach 15 Rennminuten leicht absetzte. Der Mittelteil, nicht zu leicht ansteigend, auf einem Forstweg im Wald, lag mir zwar gut, doch ebenso den Kenianern. Einen von ihnen überlief ich nach 20 min, doch als es nach gut 40 Rennminuten aus dem Wald ging, hatte ich gut 1 min Rückstand auf die beiden Führenden, während mich ein Blick nach hinten keineswegs beruhigte: ein stark aufkommender Jonathan Wyatt lag ca. 35 sec hinter mir. Jetzt wurde es steil, teilweise liefen wir auf Almpfaden- hinzu kam die pralle Sonne, sodass ich doch begann, mich müde zu fühlen. Um Jonathan in Schach zu halten, lief ich knapp am Limit; vorne begann Isaac Kosgei 3 km vor dem Ziel zu schwächeln, ich näherte mich schnell und überholte ihn vor der letzten steilen Rampe. Dort biss ich die Zähne zusammen, um schließlich den letzten flachen Kilometer auf dem Plateau genießen zu können. Sehr zufrieden lief ich 47 sec hinter dem Sieger Wangari auf der Seceda ein, Jonathan Wyatt komplettierte als Dritter das Podium.


Zieleinlauf
Ergebnisse 2. Val Gardena Mountain Run, 14.07.2013:
1. Francis Wangari 1h10.35
2. Gerd Frick 1h11.23
3. Jonathan Wyatt 1h11.51
4. Isaac Kosgei 1h12.58
5. Hannes Rungger 1h13.05
6. Jochen Strobl 1h17.29

vollständige Ergebnisliste (mit Zwischenzeiten)

Noch ein paar Eindrücke vom Zielbereich:


Sonntag, 7. Juli 2013

Zermatt Marathon

Bereits zum siebten Mal und das in Serie seit 2007 stand für mich am letzten Samstag der Zermatt Marathon auf dem Programm. Meine bisherige Bilanz bestand aus einem Sieg und zwei zweiten Plätzen; andererseits war ich die anderen dreimal fürchterlich eingebrochen.
Dieses Jahr hatte ich den Winter über sehr gut trainiert und mir eine solide Grundlage für die Saison erarbeitet. Zusätzlich hatte ich mir vorgenommen, nicht zu viele Wettkämpfe zu bestreiten und darauf zu achten, die Grundlage immer wieder aufzufrischen.
Um 8.35 Uhr erfolgte in St. Niklaus der Startschuss zur 12. Auflage des Zermatt Marathons- die Marathonläufer hatten 1944 Plus- und 444 Minus-Höhenmeter vor sich. Nach meinem Graubünden-Marathon-Abenteuer und der ungewissen Erholung und auch aufgrund der hohen Temperaturen bot sich ein langsamer Start als Renntaktik an. Patrick Wieser schlug sein gewohnt hohes Tempo an und verabschiedete sich schon bald vom Verfolgerfeld, in dem anfangs beinahe gebummelt wurde. Nach 18 Rennminuten hatten wir bereits über eine Minute Rückstand. Bei km 7 riss der Kenianer Michieka aus unserer Gruppe aus und machte sich auf die Verfolgung von Wieser, den er noch vor Zermatt einholen sollte. Ich blieb passiv in der Verfolgergruppe, verpflegte mich gut- bei km 13 erhöhte Marco Sturm das Tempo, ich blieb als einziger dran. Bei km 17, im sonnenexponierten, technischen single trail vor Zermatt fiel Marco zurück, kurz vor Zermatt passierte ich eine mir entgegenkommende Ziegenherde mit Bravour. Hinter Michieka und Wieser durchlief ich Zermatt als Dritter- ich war gut 2 min langsamer angegangen als bei meinem Durchgang im Vorjahr. Die in Zermatt zu laufende Schleife erlaubte mir eine Zeitkontrolle zu den beiden Führenden: Michieka hatte gut 4 Minuten Vorsprung und lief noch sehr schwungvoll; Patrick Wieser war zweieinhalb Minuten vor mir und mir schien, ich konnte erste Ermüdungserscheinungen erkennen. Den langen Anstieg nach Sunnegga bewältigte ich mit einem guten Rhythmus und bei km 29 erblickte ich Patrick erstmals vor mir, sein Vorsprung war auf weniger als eine Minute zusammengeschmolzen. Ich fühlte mich noch frisch, auch die technischen Passagen gelangen mir mit dem T2c Evo an den Füßen gut.
am Leisee bei km 33 (Foto: Winfried Stinn)
Bei km 34 überlief ich Patrick. Als mir Zuschauer mehrmals einen Abstand von 2 min auf die Spitze zuriefen, begann ich an einen Sieg zu glauben. Auf der Riffelalp 2,5 km, aber 400 hm vor dem Ziel bekam ich die zuverlässige Information, dass ich doch dreieinhalb Minuten zurücklag- damit durfte ich alle Hoffnungen auf einen Sieg wieder aus meinem Kopf verscheuchen und mich an den langen und steilen Schlussanstieg machen. Nach 3h08.58 und gut drei Minuten hinter dem Sieger überquerte ich, bei noch guten Kräften, die Ziellinie- auf meine Bestzeit aus dem Jahre 2007 verlor ich nur 50 sec. Das Podest komplettierte der Franzose Jean-Christophe Dupont. Der Schweizer Ralf Birchmeier lief mit einer starken zweiten Rennhälfte noch auf Rang 4 vor, Fünfter war ein mit seiner Leistung sehr zufriedener Martin Cox.
das Podium 2013
Im Zielbereich auf dem Riffelberg genoss ich, neben einer Massage, einem guten Mittagessen und der Siegerehrung, das Panorama an diesem herrlichen Sonnentag. Ein Pizzaessen mit Freunden am Abend in Zermatt rundete den Tag ab- ich war nicht der einzige, der eine Pizza Fiorentina mit Lachs und Spinat genoss. Beim allerletzten, abschließenden Drink traten einige verwirrende Ereignisse ein: der eine stürzte eine Fanta mit Eiswürfeln gierig hinunter, plötzlich saß ein Deutscher mehr am Tisch, obwohl sich gar niemand hinzugesetzt hatte. Doch: Madame Crepe hin, Monsieur Sturm her- plötzlich war die Stunde des Abschieds da. Mit gerade drei Stunden Schlaf fiel mir mein morning run in Zermatt am Sonntagmorgen um 6 doch ziemlich schwer; alleine war ich trotz der frühen Stunde nicht- an den Ufern der Vispa wimmelten es bereits von knipsenden Japanern. Nach dem Frühstück ging es kurz nach Davos, von dort dann weiter nach Meran. Um nicht in Versuchung zu kommen, am kommenden Wochenende wieder einen Wettkampf zu bestreiten, ließ ich meine Wettkampfschuhe vorsorglich in Davos zurück. Dieser Plan sollte nicht aufgehen.

Ergebnisse Zermatt Marathon, 6. Juli 2013:
1. Paul Michieka KEN 3h05.25
2. Gerd Frick ITA 3h08.58
3. Jean-Christophe Dupont FRA 3h11.50
4. Ralf Birchmeier SUI 3h14.25
5. Martin Cox ENG 3h16.45
6. Patrick Wieser SUI 3h17.24
7. Vajin Armstrong NZL 3h17.38
8. Evgeni Glyva UKR 3h18.23
9. Elias Sansar GER 3h22.10
10. Marco Sturm GER 3h24.49