Montag, 4. Februar 2013

Podestplatz im Europacup

Neben der Ciaspolada im Nonstal ist das Racchettinvalle einer der bedeutendsten und bestbesetzten Schneeschuhlauf-Bewerbe. Fand die Veranstaltung bisher in Pragelato statt, wurde sie heuer aus organisatorischen Gründen nach Sestriere verlegt. Mit Hilfe des OK der Olympischen Winterspiele von 2006 wurden Teile der Infrastruktur der Spiele wiederbelebt. Während das OK für eine tadellose Organisation und ausgeklügelte Logistik (unsere Unterkunft befand sich in Zielnähe unmittelbar am Stadion, der Start war auch nur einen km entfernt ) sorgte, gab es von der Wetterfront einen Sonnentag mit allerdings frischen Temperaturen (minus 12 in der Früh).
Nach einem bereits guten Dezember hatte ich im Jänner den Umfang hochgefahren- von einem grippalen Infekt wurde ich etwas eingebremst und für eineinhalb Tage ans Bett gefesselt. So reiste ich in guter Form nach Sestriere an, aufgrund der starken Besetzung erschien mir eine Top 5-Platzierung nicht einfach. Auf der 7,6 km langen Strecke waren knapp 300 hm zu überwinden.
Keine Geringere als Stefania Belmondo war es, die um 11.00 Uhr den Startschuss gab. Der Franzose Stephane Ricard, vor vier Wochen Vizeweltmeister im Nonstal, sorgte für einen schnellen Start, der große Favorit Alex Baldaccini ging mit, ich folgte ihm. Bereits vor dem ersten km musste ich abreißen lassen und verlor bis km 2 20 sec. Die große Höhe (der höchste Punkt lag auf 2300 Metern) sorgte für eine erschwerte Atmung. Bei km 2 begann eine längere Steigung, auf der ich einen guten Rhythmus aufnahm, bis km 3 verlor ich nichts mehr, anschließend begann ich aufs Führungsduo aufzuholen. Am höchsten Punkt hatte ich 12 sec Rückstand auf Baldaccini und nur noch 6 auf Ricard. Nach hinten hin war Platz 3 abgesichert, bergab sah ich sofort, dass ich gegen die beiden Führenden chancenlos war- so nahm ich die Kurven vorsichtig und ging auch in zwei extrem steilen Bergabpassagen auf numero sicher. Für die Überraschung sorgte Ricard, der bergab Baldaccini einholte  und sogar stehen ließ- damit drehte er das WM-Ergebnis um. Die anspruchsvolle Strecke in großer Höhe brachte deutliche Zeitabstände mit sich.


Mit Platz 3 war ich schließlich sehr zufrieden, auch aufgrund der langen Bergabpassage wären die ersten beiden Plätze auf jeden Fall außer Reichweite gewesen. Mit Antonio Santi konnte ich den erfolgreichsten Schneeschuhläufer des letzten Jahrzehnts (2012 Sieger WM in Quebec und Ciaspolada, 2010 Sieger Olympischer Vorführbewerb in Vancouver u.v.m.) deutlich hinter mir lassen.
Nach 4,5 lockeren Tagen (am Montag spulte ich eine Einheit auf dem Rad ab) folgt der nächste Trainingsblock.
das Podium von Racchettinvalle 2013 (Foto: turinmarathon.it)
Ergebnisse 13. Racchettinvalle (3. Februar 2013):
1. Stephane Ricard FRA-Baldas 31.19
2. Alex Baldaccini (Baldas) 31.33
3. Gerd Frick (TSL) 32.43
4. Antonio Santi (Baldas) 33.24
5. Filippo Barizza (Baldas) 34.06

Frauen:
1. Isabella Morlini (Baldas) 39.14