Montag, 29. September 2014

Sieg Nr. 3 am "Soltn"

Wie bereits angekündigt, ging es vergangenen Sonntag nach Jenesien zum Soltn-Berghalbmarathon (der wellige Parcours sieht je 520 Steigungs- und Gefällemeter vor). Nach einem miserablen Abschlusstraining meines Trainingsblocks am Donnerstag, gekennzeichnet von größeren muskulären Verspannungen, hatte ich bereits Zweifel, ob ich es nicht übertrieben habe- mit lockeren Einheiten am Freitag und Samstag hoffte ich mich bis zum Sonntag noch zu fangen.
Seit 1996 werden auf dem Plateau oberhalb von Jenesien Bergläufe ausgetragen, fünf Jahre lang wurde ein Lauf auf die Möltner Kaser ausgetragen, seit 2001 wird in einer Schleife ein Halbmarathon ausgetragen mit Start und Ziel am selben Punkt. Bedeutende Namen zieren die Siegerliste der Veranstaltung: je zwei Siege konnten Jonathan Wyatt, Antonio Molinari und Gabriele Abate einfahren; aber auch Hannes Rungger (2008, 2011) und ich selbst (1997!, 2010) hatten bereits zweimal als Sieger die Ziellinie überquert.
Bei guten Bedingungen (bedeckter Himmel, recht trockene Strecke nach den letzten warmen Tagen) ging es um 10 Uhr also los. Schuhmäßig hatte ich mich für den T2 Palani entschieden. Bald einmal setzte ich mich zusammen mit Hannes Rungger vom Feld ab, bei km 6 brachte mich eine Tempoverschärfung von Hannes in Schwierigkeiten. 
km 5 (Gasthof Tomanegger)
Ich verlor schnell 15 sec, fand aber wieder einen guten Schritt, sodass der Rückstand bis zum höchsten Punkt der Strecke (Langfenn, km 10,5) nur auf 21 sec anwuchs. Das stimmte mich zuversichtlich. Auf dem folgenden drei km langen Bergabstück kam ich langsam näher und verkürzte den Abstand auf 15 sec. Auf dem nun folgenden Gegenanstieg hatte ich in der Vergangenheit immer Probleme, da ich nach dem langen Bergabstück muskulär angeschlagen war- dieses Jahr war ich, dank des spezifischen Bergabtrainings der letzten Tage, noch frisch. Bis km 15 (Gschnofer Stall) konnte ich die Lücke zum Führenden schließen und setzte mich auch gleich ab. Trotz großen Durstes ließ ich die Verpflegung bei km 16 aus: erstens war mein Vorsprung noch gering, zweitens gab es bei km 17 eine Streckenänderung, die ich nicht kannte.
km 16 (Foto: Christoph Blaas)
Bei km 18 ergab eine Blickkontrolle nach hinten, dass mir der Sieg sicher war, so konnte ich das Tempo herausnehmen und die letzten Passagen noch genießen. Nach 1h16.08 überquerte ich zufrieden die Ziellinie am Jenesiener Sportplatz, Hannes Rungger und Mikhail Mamleew komplettierten das Podest.
Eine starke Leistung zeigte die Frauensiegerin Kathrin Hanspeter, sie lief nach 1h26.39 ein.
Mein Fahrplan für die Tour de Tirol scheint also zu stimmen, vor mir liegt eine lockere Woche mit einem Ruhetag am Mittwoch, dem ersten seit dem 28. Juli. Die Tour de Tirol beginnt am Freitag Abend mit einem 10 km-Lauf in Söll, wird am Samstag mit dem Kaisermarathon fortgesetzt und endet am Sonntag mit dem Pölven Trail, einem Bewerb über 23 km (+/- 1250 hm). Ich erwarte mir einen harten Kampf, ist doch der amtierende Vize-Europameister im Berglauf, der Schotte Robbie Simpson, am Start.

Ergebnisse Soltn-Halbmarathon (28.09.2014):
1. Gerd Frick 1h16.08
2. Hannes Rungger 1h17.05
3. Mikhail Mamleew 1h19.48
4. Emanuele Franceschini 1h22.12
5. Gabriel Karnutsch 1h22.23

Montag, 22. September 2014

Training, Training, Training

Immer wieder werde ich angesprochen, einmal einen Beitrag über das Training zu bringen. Zurecht, schließlich werden im Training die Voraussetzungen für Rennergebnisse geschaffen.
Diese Saison, die für mich eine Rumpf-Saison war, habe ich mir die Tour de Tirol als Ziel gesetzt. Nach vier aufeinanderfolgenden Wochenenden mit Wettkämpfen war es nach dem Dreizinnen Alpine Run höchste Zeit, einen ordentlichen Trainings-Block einzuschieben. Im Hinblick auf das Streckenprofil der Tour de Tirol ging es mir auch darum, ein paar Bergab-Passagen ins Training einzubauen. Für den Block vom 15. bis zum 25. September ergab sich folgendes Muster:
Belastungen: DI, DO, SO, DI, DO (25.09.)
Dienstags absolvierte ich die langen Läufe, am ersten gab es auf 2h15', die ich zusammen mit Philip Götsch absolvierte, +1900 und -570 hm, am 2. auf 2h18' +/- 980 hm. MO, der 15. und FR, 19. sahen ebenfalls ein welliges Profil mit etwa 500 hm auf und ab vor. Für den Lauf-Fluss sah ich die Donnerstage vor, am ersten gab es 4 mal 2000m, am zweiten wird es 8 mal 1000m im Intervall geben. Am Sonntag in der Mitte des Blocks integrierte ich einen Wettkampf, den anspruchsvollen Berglauf von Latsch nach St. Martin (6,2 km, 1130 hm, wobei der erste km flach ist)- effizienter wäre ein Intervall-Training gewesen, doch mir gefiel die Tatsache, dass die Infrastruktur des Wettkampfs Verpflegung auf der Strecke und im Ziel bot, außerdem war das Ganze mit einem anschließenden Ausflug auf dem Plateau oberhalb von St. Martin zu verbinden. Im fernen Jahre 1997 nahm ich an genanntem Wettkampf teil, meine damalige Zeit müsste ich irgendwo ausgraben; heuer war ich im steilen Anfangsteil mit vielen Stufen kraftlos und kam auf 46.59, damit war ich eine gute Minute langsamer als ich es geschätzt hätte.
Blick von St. Martin nach Latsch
kleiner Ausflug zum "Dolomitenblick"
Die Kraft-Arbeit muss natürlich noch wirken, vom Gefühl her ist der Block recht gut gelungen (es handelt sich ja immer um Versuche, Gewissheit des Gelingens habe ich zumindest keine), der Kreislauf scheint gut anzuschlagen. Folgende Ruhepulse habe ich jeweils morgens gemessen: 33,34,35,32,33,35,32,34,33,33 (MI, 24.).
Der Abschluss-Test für die Tour de Tirol wird der Soltn-Halbmarathon in Jenesien am kommenden Sonntag sein.

Sonntag, 14. September 2014

Kein Podestplatz beim Dreizinnen Alpine Run

Sieben Lauf-Saisonen lang von 2007 bis 2013 sah mein Wettkampf-Programm stets die beiden großen Bergmarathons, den Zermatt und den Jungfrau Marathon, vor, dieses Jahr kam alles anders.
Dieses Jahr hingegen sollte der Dreizinnen Alpine Run den Wettkampfblock Hornlauf-Asitzberglauf-Berglauf Meran 2000 abschließen. Zuletzt war ich in Sexten 2008 angetreten, damals belegte ich auf der Ersatzstrecke auf den Helm den zweiten Platz hinter dem Deutschen Helmut Schiessl.
Mit einer Biographie von Wilhelm II. im Reisegepäck reiste ich also am Vortag des Rennens nach Sexten an. Als Ziel hatte ich mir einen Podestplatz gesetzt.
Bei frischen Temperaturen schickte am Samstag, 13. September OK-Chef Gottfried Hofer fast tausend Läuferinnen und Läufer auf die Strecke. Das Rennen schien sich anfangs gut zu entwickeln: Nach drei langsameren km übernahm der große Favorit Jonathan Wyatt die Tempoarbeit, allein Philip Götsch, der im Flachen große Fortschritte gemacht hat, und ich konnten dran bleiben. Bis zu km 8, der Talschlussbodenhütte (1550m), dem Beginn der eigentlichen Steigung, bildeten wir ein Führungstrio, auf das lediglich Emanuele Manzi den Abstand in Grenzen halten konnte. Ab km 7 war mir das Tempo eine Spur zu hoch geworden, was zur Folge hatte, dass ich bereits müde in die Steigung kam. Bei der Talschlussbodenhütte zog Wyatt davon, ich überholte Philip und konnte mich einige wenige sec absetzen. Schon bald nutzte Philip die erste kraftraubendere Passage auf Steinen, um mich zu überholen und sich abzusetzen. Kurz vor der Zsigmondy-Hütte auf 2250m überholte mich der Skyrunning-Spezialist Nicola Golinelli und schloss zum 15 sec vor mir laufenden Philip Götsch auf. Bis zum höchsten Punkt der Strecke, dem Büllelejoch auf 2575m, pendelte mein Abstand zum Duo Golinelli-Götsch zwischen 10 und 20 sec, auf den Fünften Emanuele Manzi hatte ich über eine Minute Vorsprung. Beim Abstieg vom Büllelejoch büsste ich etwas an Zeit ein, Golinelli setzte sich von Götsch ab, welcher einen Sturz zu verkraften hatte. Die letzten ein, zwei Minuten musste ich noch einmal beißen, mit einem starken Bergab-Abschnitt war mir Lele Manzi gefährlich nahe gekommen. Den Sieg hatte sich inzwischen Jonathan Wyatt geholt- er triumphierte bereits zum sechsten Mal unter den Drei Zinnen.

Der Wettkampf selbst ist mir nicht ganz so aufgegangen, wie ich es gerne gehabt hätte; dennoch bin ich froh, wieder einmal Richtung Drei Zinnen gelaufen zu sein, die Kulisse ist einfach spektakulär. Auf mich wartet nun ein Trainingsblock und damit ein wettkampffreies Wochenende.

Ergebnisse Dreizinnen Alpine Run:
1.
Jonathan Wyatt 1h27.58
2. Nicola Golinelli 1h31.16
3. Philip Götsch 1h32.17
4. Gerd Frick 1h32.43
5. Emanuele Manzi 1h32.57

Dienstag, 9. September 2014

Berglauf Meran 2000

Am Ende einer harten Trainingswoche (mit Belastungen am Dienstag und Donnerstag) stand letzten Sonntag mein Heimrennen, der Berglauf von Schenna nach Meran 2000 (10 km mit 1400 Plus- und 100 Minusmetern), auf dem Programm.
Ein nächtliches Gewitter mit starken Regenfällen hatte die Strecke ziemlich aufgeweicht, vor allem aber die vielen Steinplatten nass und damit glitschig gemacht. Ich konnte mich zwar gleich vom Start weg absetzen und mich in die Siegerliste des Rennens eintragen, meine Endzeit war aber höher als erwartet. Ganze vier Minuten verlor ich auf meine Vorjahreszeit. Bereinigt um die Bedingungen (eineinhalb bis zwei Minuten) und die Tatsache, dass ich mich nicht verausgaben musste (eine halbe bis eine Minute) fehlten mir auf den 1400 hm eineinhalb Minuten auf die Top-Form.
Ein Spätsommer-Tag mit hohen Temperaturen sorgte schließlich für ein angenehmes Ausklingen der Veranstaltung hoch über Meran.
Auf mich wartet, nach einer ruhigeren Woche, bereits am Samstag der Dreizinnen Alpine Run in Sexten; dort hoffe ich auf ein gutes Ergebnis im Kampf Mann gegen Mann. Bei meinem letzten Antreten in Sexten im Jahre 2008 konnte ich auf der Ersatzstrecke auf den Helm als Zweiter hinter Helmut Schiessl und vor Antonio Molinari einlaufen.
im Zuegg-Steilhang, im Hintergrund Meran
im Hintergrund der Ifinger
 Ergebnisse 9. Int. Berglauf Schenna-Meran 2000 (7.09.2014):
1. Gerd Frick 65.50
2. Martin Stofner 67.56
3. Roland Osele 70.48
4. Armin Gögele 71.11
5. Martin Obexer 72.05

Montag, 1. September 2014

Asitzberglauf

Eine Woche nach dem Hornlauf wagte ich mich über Tirol hinaus ins Salzburger Land, wo in Leogang mit dem Asitzberglauf ein Weltcuprennen auf dem Programm stand. Andreas Tomaselli hatte wieder einmal ein Top-Feld zusammengestellt.
Leogang bildet zusammen mit Saalfelden eine Tourismusdestination, Wintersportlern ist das nahe Saalbach-Hinterglemm ein Begriff (am Wettkampftag verhinderte leider dichter Nebel einen Blick vom Asitzkopf ins betreffende Tal), weiter westlich und noch auf Tiroler Seite liegt die Biathlon-Hochburg Hochfilzen.
Die Teilnehmer des Asitzberglaufs erwartete am Sonntag bei angenehmen Lauf-Temperaturen eine 8 km lange aufgeweichte Strecke, mit 1.126 hm versehen. Nach einer neutralisierten Runde im Ort ging es gleich ordentlich zur Sache, ich kam schlecht an etwa 35. Stelle weg. Bis zum Beginn des Steilstücks bei km 2 (auf 2 km sind fast 600 hm zu überwinden) arbeitete ich mich auf den 16. Platz vor. Im Steilen konnte ich einen Rumänen, Simon Lechleitner und Mitja Kosovelj überlaufen und begann mich dem Trio Baldaccini-Manzi-Paternoster zu nähern. Ich war zuversichtlich, aufschließen zu können, nach 24 Rennminuten hatte ich noch 17 sec Rückstand, als ich bei Rennhälfte wieder abzubauen begann. Auch der mir gut gelegene Forstweg auf den letzten drei km brachte mich nicht ins Rennen zurück, respiratorische Probleme bremsten mich ein und so bekam ich von hinten vom Trio Lechleitner-Sterni-Kosovelj Besuch, den beiden ersteren musste ich mich nach hartem Kampf auf der Zielrampe geschlagen geben.
Der Sieg ging an den großen Favoriten Petro Mamu vor einem wiedererstarkten Jonathan Wyatt und einem stark laufenden David Schneider, der die beiden Kenianer Kosgei und Wangari hinter sich lassen konnte. Bei den Frauen war Andrea Mayr nicht zu schlagen; sie selbst hatte damit spekuliert, auch mich schlagen zu können- diesen Angriff konnte ich abwehren.
mit Jonathan Wyatt und Antonella Confortola
mit den langjährigen Weggefährten Helmut Schmuck und Rudi Reitberger- die ersten Duelle gehen auf die Saison 1998 zurück
Bei mir ging es wieder eine Spur besser als zuletzt in Kitzbühel; unter der Voraussetzung, dass es gesundheitlich keinen Rückschlag gibt, könnte ich eine gute Form in Bälde erreichen. Derzeit ist die Atmung ab einer bestimmten Höhe noch eingeschränkt.
Ergebnisse Asitzberglauf 31.08.2014:
1. Petro Mamu    45.06
2. Jonathan Wyatt      47.02
3. David Schneider 47.17
4. Isaac Kosgei     47.50
5. Francis Wangari   48.00
6. Robbie Simpson 48.20
7. Alex Baldaccini     49.32
8. Emanuele Manzi 49.42

9. Stefan Paternoster 49.49
10. Simon Lechleitner 50.34                                                                                                                    
11. Riccardo Sterni  50.37
12. Gerd Frick 50.46
15. Andrea Mayr 51.56