Dienstag, 6. März 2012

Die Wölfin von Piacenza

Seit Monaten verfolgt mich ein merkwürdiger Traum und zwar erscheint mir immer wieder eine Wölfin, die folgende Worte spricht: "Traue den Danaern nicht, auch wenn sie Geschenke bringen!" Da ich mich nicht im Geringsten auf Traumdeuterei verstehe, bleibt mir der Sinn dieses Gleichnisses verborgen. Vermutlich handelt es sich um eine Warnung.
Wie dem auch sei, habe ich läuferisch am 25. Februar die Corrinverno-Serie mit dem 10 km-Lauf von Sinich abgeschlossen. Um meine Achillessehne zu schonen, wollte ich ursprünglich mit Trainingsschuhen an die 3.20 pro km laufen. Letztendlich ließ ich mich dann dazu verleiten, Wettkampfschuhe zu schnüren und sogar einen recht flotten Start hinzulegen. Kurz nach km 3 bekam ich prompt die Rechnung serviert: 20,5 Euro. In Wahrheit waren es akute Schmerzen, die kein flüssiges Laufen mehr zuließen. Ich wurde immer langsamer (die für die Jahreszeit warmen 23 Grad trugen ebenfalls dazu bei). Die hohe Zeit (32.47) war mir egal, ob meines Leichtsinns war ich mit mir selbst verärgert. Die drei Folgetage war an ein Laufen nicht zu denken, somit gestaltete ich mein 1998 bei der Verlosung des Laufes in Micheldorf/Oberösterreich gewonnenes MTB zum Trainingsgerät um.

Wenn die kapitolinische Wölfin am Piazzale Roma in Piacenza sich am 4. März 2012 um 10.30 Uhr auf ihrem Sockel umgedreht und nach unten geschaut hätte, hätte sie eine Läuferin und einen Läufer gesehen, die sich zwei Kilometer vor dem Ziel eines Halbmarathons befanden. Die Läuferin und der Läufer ihrerseits bemerkten die Wölfin genausowenig und so stellte sich ihnen auch nicht die Frage, warum die Statue einst auf einen derart hohen Sockel gestellt worden war.
Beim eben erwähnten Läufer handelt es sich um mich selbst, an diesem 4. März bestand meine Aufgabe darin, Andrea Mayr bei ihrem Angriff auf den österreichischen Rekord (1h12.14) beim Halbmarathon in Piacenza zu unterstützen. Es ging darum, ein gleichmäßiges Tempo von 3.24-25 je km anzulaufen- bei guten äußeren Bedingungen (bedeckter Himmel, 10-12 Grad, Windstille) nahm Andrea das Tempo gut an, wir waren immer auf Kurs (auch wenn die ungenauen Kilometermarkierungen etwas verwirrend waren), bei km 20 waren wir exakt auf Rekord-Kurs, mit einem starken Finale (letzter km unter 3.15) konnte Andrea den Rekord um ein Scheibchen von 11 Sekunden auf 1h12.03 verbessern. Auch ich hatte meine Hausaufgabe erledigt, ebenso wie der Scott Trainingsschuh (eRide Trainer2), dessen Test erfolgreich ausgefallen war.
die kapitolinische Wölfin am Piazzale Roma in Piacenza