Montag, 15. Juni 2009

Große Hitze am Monte Faudo

zusammen mit Tommaso Vaccina in S. Brigida, km 16 (Foto: Veranstalter)

"Moriranno tutti"- schallte es in den späten Sechzigern auf den Plätzen und in den Bars Imperias- damit bezog man sich auf einen Haufen von "Verrückten", die einen Lauf von Imperia auf den Monte Faudo im Hinterland planten. Es regte sich viel Widerstand gegen die Durchführung einer derartigen Veranstaltung; die Bauern etwa wollten eine Entschädigung für das Zertreten ihrer auf den Hängen gelegenen Wiesen.
Heute schreiben wir das Jahr 2009, und das Rennen erlebt seine mittlerweile 41. Auflage. Viele Größen des Straßen- und Berglaufes haben sich bereits in die Siegertafel eingetragen: Galdino Pilot (1987, 1988), Arturo Castro (1993), Giuseppe Miccoli (1994), Luca Barzaghi (1995, 1996), Ergobert Naali (1997), Paul Kipkemei Kogo (2005, 2006), Roberto Barbi (2007, 2008), um nur einige zu nennen.
Die Streckenlänge beträgt 24,9 km, die ersten 16 km führen auf Asphalt, wobei die ersten 9,5 km praktisch flach sind. Die letzten 8,8 km sind dann technisch anspruchsvoll, führen sie nämlich über eine Art Forstweg mit einem äußerst unterbrochenen Untergrund. Der Gipfel des Monte Faudo liegt auf 1149 m, der Läufer überwindet an die 1250 Höhenmeter, da auch 100 Bergab-Höhenmeter zu bewältigen sind.
Die Vorgeschichte des Rennens war für mich wieder einmal eine Krankengeschichte: Nach einer intensiven Einheit im Flachen drei Tage vor dem Rennen bekam ich in der Wade oberhalb der Stelle des Muskelfaserrisses große Schmerzen. Unabhängig davon, ob es eine Verhärtung oder eine Zerrung war, konnte ich mir nicht sicher sein, das Rennen durchzustehen.
Am Tag des Wettkampfes genoss ich, nach dem Frühstück, noch die Gegend. Auf einer Bank sitzend betrachtete ich den Hafen von Imperia und das Meer; die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch, und es war absehbar, dass es ein heißer Tag werden würde.
Der Start des Rennens war sehr schnell: Zwei Kenianer und drei Marokkaner setzten sich sofort zusammen mit Jonathan Wyatt im Schlepptau ab. Mit Tommaso Vaccina, der eine HM-Bestzeit von 67 min aufweist und sich bergauf auch sehr gut schlägt (2008 belegte er bei der Scalata della Maddalena Rang 2), fand ich einen guten Gefährten- für mich galt es, unbeschadet bis km 9,5 zu kommen, auf den 2 bergab führenden Kilometern schmerzte die Wade zwar, aber sie hielt.
Bis 5 km vor dem Ziel lief ich, relativ locker, mit Vaccina- ich trank eine Unmenge an Wasser, denn die Temperatur war wirklich extrem. Dann setzte ich mich leicht ab und lief bis 800 m vor dem Ziel an der 6. Stelle; auf der letzten, sehr steilen Rampe, sah ich dann plötzlich einige Afrikaner vor mir: Zuerst schnappte ich mir Cherky, kurz bevor ich auf den nächsten Marokkaner auflief, kollabierte dieser (er wurde später vom Roten Kreuz ins Ziel gebracht). Der drittplatzierte Kenianer Kiplagat war eine Spur zu weit entfernt- ich war aber sehr zufrieden, als Vierter noch relativ frisch das Ziel zu erreichen. Auch der Abstand zu Jonathan Wyatt, der sich auf den letzten Metern noch den Sieg sicherte, von 3.39 hält sich in Grenzen.

im Ziel (Foto: Veranstalter)

Ergebnisse Corsa al Monte Faudo:

1. Jonathan Wyatt 1h34.20
2. Nicodemus Biwott 1h35.02
3. Henry Rutto Kiplagat 1h37.29
4. Gerd Frick 1h37.59
5. Tommaso Vaccina 1h38.17
6. Achab Cherky 1h39.15

Frauen
1. Antonella Confortola 1h59.31

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