Montag, 2. August 2010

Harakiri Run

Der Harakiri Run in Mayrhofen/Zillertal, Station 2 des WMRA Grand Prix 2010- ein Weltcuprennen also, für mich eine Gelegenheit, mich mit den Besten der Welt zu messen.
Anhand der Startliste sah ich vier Athleten als absolut unschlagbar an (Arslan, Wyatt, Schneider, Kosgei), weitere vier (Krupicka, Chebusit, Wangari, Maiyo) als fast unschlagbar. Es war also an eine Platzierung um Rang 8, 9 zu denken, sollte ich alle anderen Läufer wie die besten Österreicher (die übrigens eine Art WM-Quali liefen) im Griff haben.
Wenn man die 2 flachen Anfangs-Kilometer und den letzten welligen subtrahiert, waren auf etwa 6,5 km knapp 1200 Höhenmeter zu überwinden.
Vor dem eigentlichen Start war dann eine neutralisierte Runde zu laufen, bei der das Tempo von einem Führungsfahrzeug vorgegeben wurde. Beim Einlaufen zuvor hatten sich meine Beine etwas schwer angefühlt- die Euphorie nach dem Sieg beim Karwendelberglauf hatte mich wohl dazu verleitet, eine Spur zu intensiv zu trainieren. Für die Taktik jedenfalls bedeutete das, das Rennen sehr vorsichtig anzugehen.
Gegen Ende der neutralisierten Runde also befand ich mich in einer ungünstigen Position- als der Startschuss fiel, lag ich an der ungefähr 25. Stelle. Trotzdem blieb ich ruhig und machte auf den ersten beiden flachen Kilometern nur wenige Plätze gut. Bei einem so steilen Rennen spielen sechs flache Rennminuten zu Beginn überhaupt keine Rolle. Das erste Steilstück dann (gut 300 hm auf 1,5 km), das übrigens in Serpentinen durch den Wald führte, versuchte ich noch kontrolliert zu laufen- erst nach mehreren Steigungsminuten begann ich allmählich zu überholen: u.a. Martin Mausser, Orlando Edwards, Markus Kröll und den Kenianer Wangari. Im etwas flacheren Mittelstück mit Asphaltuntergrund überholte ich den Schweden Kleist und Roman Skalsky, zehn Sekunden vor mir hatte ich den zu einem Sturmlauf ansetzenden Krupicka, weitere 10 davor die Kenianer Maiyo und Chebusit. Die ersten vier Arslan, Wyatt, Kosgei und Schneider waren schon weit weg.
Nach 30 Rennminuten begann der Schlussanstieg- ich verstand sofort, dass Krupicka davonziehen würde. Ich fühlte mich noch frisch und war mir sicher, die beiden vor mir laufenden Kenianer abfangen zu können. Kurz bevor ich bei Minute 45 zu Maiyo aufschloss, hatte sich Chebusit abgesetzt- ich überholte Maiyo und pirschte mich wieder an Chebusit heran. Am Ende des Anstiegs, 800 m vor dem Ziel, trat ich an und konnte mich von Chebusit lösen- auf dem letzten halben km, der auf einem schmalen Steig auch bergabführend verlief, war ich etwas unsicher unterwegs, prompt überholte mich der Kenianer rück, für mich blieb Rang 7.
Nach dem Zermatt Marathon habe ich drei Rennen auf sehr gutem Niveau bestritten- vor den nächsten Wettkämpfen schiebe ich nun eine Trainingsaufbau-Phase ein.

Ergebnis Harakiri Run:
1. Ahmet Arslan TUR 50.39
2. Jonathan Wyatt NZL 51.09
3. David Schneider SUI 52.52
4. Robert Krupicka 53.21
5. Isaac Kosgei KEN 53.29
6. Christopher Chebusit KEN 54.43
7. Gerd Frick 54.58
8. Elvis Maiyo KEN 55.11
12. Simon Lechleitner AUT 56.17

5 Kommentare:

  1. also, ich vermute, der Kaffee hat so manches in Gang gebracht und jene hinter dir hatten nix gutes...

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  2. einer hat's beim Duschen mal verschlafen...

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  3. die holde Kreatur3. August 2010 um 21:15

    Ich hoffe der Läufer war schneller als der Dichter bzw. nunmehriger Berichterstatter, sonst dürfte er das Wertungslimit wohl überschritten haben.

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  4. Ich hoffe, die holde Kreatur ist nicht niedergeschlagen wegen der Tatsache, dass ich mittlerweile der Dichterei bzw. Minnesängerei ihr zu Ehren entsage.

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