Dienstag, 25. September 2012

33. Int. Greifenseelauf

Große Namen zieren die Siegerliste des Greifenseelaufes. Die ersten zwölf Jahre ging es auf 19,5 km um den See; damals konnten sich Laufgrößen wie Francesco Panetta, Gerhard Hartmann oder Markus Ryffel (er betreibt heute ein Laufgeschäft in Uster und ist auch für die Organisation des Laufes zuständig) als Sieger feiern lassen.
Seit 1992 wird die klassische Halbmarathondistanz gelaufen- die erste Marke auf dem nicht einfachen Parcours setzte der Mexikaner Arturo Barrios mit 63.08, den Streckenrekord hält seit 1996 kein Geringerer als Moses Tanui (61.40). Mein Zimmerkollege in Uster, Jacob Kendagor, heuer bereits Sieger bei Marvejols-Mende, wollte den Streckenrekord ins Visier nehmen.
der Greifensee am Morgen
Was mich angeht, hatte ich drei Tage vor dem Greifensee ein Intervall- als Abschlusstraining gewählt; dabei trat zutage, dass mir 4 sec/km auf eine gute Form fehlten. Mit dieser Spritzigkeitseinbuße war nach dem Jungfrau Marathon zu rechnen, die Hälfte davon konnte ich wohl durch das Intervalltraining selbst wettmachen.
In Uster herrschten am Renntag gute Bedingungen: 15 Grad, leichter Regen und Wind. Da mir die Strecke als anspruchsvoll geschildert worden war, hatte ich mir zeitmäßig nichts Besonderes vorgenommen. Km 1 ging ich in 2.59 durch; da ich alleine gegen den Wind lief, beschloss ich, mit einem Riss die kleine Lücke zu der vor mir liegenden Gruppe zu schließen. Es ging flott dahin, km 4 wurde in 12.19 passiert. Bereits in dieser frühen Phase wurde ich vom Laufen abgelenkt: Das offenbar ausgeleierte Lastikband meiner Laufunterhose sorgte dafür, dass ich immer wieder händisch nachjustieren musste. Eine leichte Besserung trat ein, als ich den Hosenbund extrem eng und hoch zuschnürte. Als meine Gruppe auseinanderbrach, beging ich einen taktischen Fehler: ich überholte Patrick Wieser und Michael Ott und schloss zum "Tempomacher" Ivan Babarika auf, um zu bemerken, dass mir sein Tempo doch zu hoch war. Ich blieb einen km dran und ließ dann, bei km 6, abreißen, natürlich weiterhin fleißig mit meiner Hose beschäftigt. Als Ott und Wieser von hinten kamen, war mir auch ihr Tempo zu hoch- ich hatte mich ordentlich verschätzt. Mittlerweile war die Streckenführung schwieriger geworden, wir liefen auf einem kurvenreichen Schotterweg. Mit Hilfe eines weiteren Läufers schloss ich wieder auf Wieser auf, wir passierten km 10 in 31.40. Als Patrick ab km 12 beschleunigte- es ging bergab, die km-Zeiten waren wieder deutlich unter 3.10, machte sich mein Bauch bemerkbar. Die Verdauungsprobleme wurden so akut, dass ich ab km 14 deutlich langsamer werden musste- von 3.10 ging es auf 3.30/km, also nicht einmal mehr Marathontempo. Die letzten 7 km waren ein K(r)ampf und ich war froh, nach 69.05 die Ziellinie zu überqueren.
Einige Minuten vor mir hatte Jacob Kendagor seinen Worten Taten folgen lassen und mit 61.14 einen phantastischen Streckenrekord aufgestellt. Der Veranstalter konnte sich über 7617 Finisher allein im Hauptlauf, dem Halbmarathon, freuen.

Ergebnisse

Mit Hilfe eines langgezogenen feinen Dinners und viel Cola konnte ich meinen Magen wieder beruhigen- dazwischen eingelegte Dehnübungen machten meine angeschlagene linke Achillessehne wieder elastischer. Schließlich war das Wochenende wettkampfmäßig noch nicht zu Ende.

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