Montag, 10. Februar 2014

Hammer-Rennen in Sestriere!

Passanten hielten mich am Montag, 10. Februar, als ich am Radweg von Meran nach Sinich bei Nieselregen inmitten einer Kompanie von Militaristen einen lockeren Lauf absolvierte, gewiss für einen Soldaten, ich selber hingegen wunderte mich über die Tatsache, dass auch Soldatinnen zugegen waren. Andererseits hatte ich die Gelegenheit, das gerade abgelaufene Wochenende vor meinem inneren Auge noch einmal Revue passieren zu lassen.
Am Samstag also traf ich nach einer langen Anreise in Sestriere ein, wo in den Vortagen sehr viel Schnee gefallen sein musste. Wie bereits im Vorjahr hatte ich mir Racchettinvalle, ein Schneeschuh-Europacup-Rennen über knapp 9 km, vorgenommen. Nach dem technischen Meeting machte ich mich mit Heißhunger- über Mittag hatte ich nur ein paar Brötchen gegessen- übers exzellente Abendessen her: nach gegrillten Zucchini und Melanzane, etwas Ricotta und Meeresfrüchten bestellte ich mir als Primo eine Pasta al Forno, als Secondo die klassische Braciola. Etwas Obst und eine Creme-Schnitte rundeten das Abendessen ab. Anschließend verkürzte ich aufgrund von großer Müdigkeit das geplante Dehnen von 30 Minuten auf etwa 30 Sekunden und begab mich zur Nachtruhe.
Am Renntag gab es schönes Wetter, aber einen starken eisigen Wind. Ich war guter Dinge, hatte ich doch einen Umfangblock von dreieinhalb Wochen absolviert und mit einem Intervalltraining drei Tage vor dem Rennen auch den Kreislauf noch einmal getestet. Außerdem hatte ich Verbesserungen am Material vorgenommen und zwar den Straßenlauf-Wettkampfschuh von SCOTT, den Race Rocker, auf die ciaspola montiert und auch eine elastische Bindung in Handarbeit hergestellt (hierzu musste ich meine Nähkünste wieder auffrischen).
Blick vom Athletenhotel zum Zielbereich 
Die größten Gegner waren Stephane Ricard, der frischgebackene Schneeschuhlauf-Weltmeister, der im Vorjahr in Sestriere sogar einen Alex Baldaccini geschlagen hatte, und der Vize-Weltmeister Filippo Barizza.
Schon bald konnte ich mich zusammen mit Ricard vom Feld absetzen. Aufgrund des vielen Schnees war der Parcours sehr weich und das Laufen damit umso anstrengender. Nach km 2 griff ich an, im Bewusstsein, auf den folgenden zweieinhalb Bergauf-km einen Vorsprung herauslaufen zu müssen, da Ricard bergab (die zweite Streckenhälfte führt großteils bergab) sehr stark ist.
kurz vor km 2 (Foto: www.turinmarathon.it)
In der Steigung fühlte ich mich sehr gut und konnte meinen Vorsprung überraschend schnell ausbauen. Am höchsten Punkt auf 2250m hatte ich bereits 1 min Vorsprung, viel konnte da nicht mehr passieren. Dass ich die Ziellinie mit eineinhalb Minuten Vorsprung überquerte, war schon ein wenig sensationell.
Nächster Termin ist für mich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Schneeschuhlauf-EM in den spanischen Pyrenäen am 23. Februar.
Zieleinlauf auf der Bahn von Sestriere (Foto: www.turinmarathon.it)

Ergebnisse Racchettinvalle, 9.2.2014:
1. Gerd Frick 37.17
2. Stephane Ricard 38.47
3. Filippo Barizza 39.14

Vollständige Ergebnisliste Racchettinvalle 2014

Fernseh-Bericht

Bericht von corsainmontagna.com

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