Mittwoch, 1. April 2015

Neue Wege

In Anbetracht der Tatsache, dass sich meine Karriere dem Ende zu neigt, habe ich mir zu Jahresbeginn die Frage gestellt, welche sportlichen Ziele ich noch ins Auge fassen möchte bzw., ob ich eventuell neue Wege beschreiten könnte.
Ein Gedanke war der, sich auf den Zermatt Marathon zu konzentrieren, der im Juli 2015 stattfindet und als Berglauf Langdistanz-WM ausgetragen wird. In dieser Disziplin kann ich immerhin eine Bronze-Einzelmedaille aufweisen (Jungfrau Marathon 2007). Dieses Jahr nun würde Italien auch als Team melden, was eine zusätzliche Herausforderung darstellen würde.
Doch: Um mich auf ein Projekt definitiv festzulegen, habe ich neben unterschiedlichen Tests auch eine biomechanische Analyse durchführen lassen, um die Sportart zu ermitteln, für die mein Körperbau am besten geeignet ist. Überraschenderweise hat der Test, der vor allem Position und Beweglichkeit des Hüft-, Knie- und Fußgelenks in Betracht zieht, ergeben, dass meine Leistungsfähigkeit in der Sportart Gehen aufgrund einer besseren Ökonomie um etwa 15 Prozent gegenüber dem Laufen im Flachen und um 20 % gegenüber dem Berglauf erhöht ist.  
Das Problem lag nun darin, dass ich mit 40 Jahren noch nie auch nur einen Schritt gegangen bin. Somit hieß es einen Gehtrainer zu verpflichten- sachte stieg ich Ende Jänner ein, anfangs bekam ich durch die ungewohnte Bewegung an allen möglichen und unmöglichen Stellen Muskelkater. Unbeobachtet und abgeschottet absolvierte ich also auf dem Radweg ins Passeiertal, auf dem man im Winter keine Seele antrifft, meine ersten Gehversuche.
Anfangs war ich skeptisch ob des Ergebnisses der biomechanischen Analyse und konnte kaum ein Tempo von 5.30/km gehen. Mittlerweile habe ich bereits Einheiten von eineinhalb Stunden in 4.30 absolviert, mein Gehtrainer attestiert mir einen sauberen Stil (diesbezüglich habe ich zur Sicherheit auch eine zweite Meinung eingeholt). Auch drei Intervalltrainings liegen hinter mir, aus taktischen Gründen darf ich weder die Art des Trainings noch die „gegangenen“ Zeiten bekannt geben- nur so viel: die Zeiten stimmen mich zuversichtlich. Inzwischen macht mir die neue Art der Bewegung auch Spaß, ein Einstieg ins Wettkampfgeschehen scheint möglich. Der Leser dieses blogs wird, ebenso wie die Leserin, auf dem Laufenden gehalten.

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