Sonntag, 30. Juni 2013

Graubünden Marathon

Freitag, 28. Juni, 10.00 Uhr. Ich mache mich, am Ende einer Umfangwoche, für einen lockeren Lauf bereit und denke bereits an den Folgetag, an dem der letzte Lange (2h15-25 mit leichtem Crescendo) vor dem Zermatt Marathon auf dem Programm steht. Bevor ich also die Schuhe schnüre, schalte ich noch schnell den Computer ein- ein Hinweis auf datasport.ch erregt sofort meine Aufmerksamkeit: "Graubünden Marathon- Streckenänderung aufgrund Schlechtwetters". Ich studiere die neue Streckenführung und schätze die Zeitersparnis zum Original auf 30 min ein. Eine Stimme sagt zu mir: "Das machst du nicht!", doch sie ist zu schwach- und schon ist das Freitagstraining gekürzt und der Lange gegen den Graubünden Marathon eingetauscht. Als ich am Nachmittag die Starterliste genauer durchstudiere, springt mir ein Name ins Auge: Marc Lauenstein, mit dem Berglauf-Langdistanz-WM-Titel 2009 (Kaisermarathon, Söll/Tirol) und Rang 2 beim Jungfrau Marathon 2010 auf der Visitenkarte.
Bei leichtem Regen und tiefen Temperaturen ertönt am Samstag um 9.15 Uhr am Theaterplatz in Chur der Startschuss zum 11. Graubünden Marathon- die Originalstrecke ist zwar um 2 km und 600 hm gekürzt, die noch übrigen 2.065 hm sind allerdings immer noch 100 bzw. 200 mehr als der Zermatt oder der Jungfrau Marathon aufweisen. Nach einem schnellen Start von Markus Jenne bildet sich auf dem ersten 18 km langen Anstieg nach Foppa eine Dreiergruppe mit Gion-Andrea Bundi, Marc Lauenstein und mir. Als Marc auf der Bergabpassage nach Foppa- ein eisiger Gegenwind bei recht starkem Regen begleitet die Läufer auf diesen km- aufs Tempo drückt, verstehe ich, dass er sich gut fühlt. Trotzdem attackiere ich in Valbella bei km 26, Gion-Andrea fällt zurück, Marc läuft mit einem Rückstand von 10-15''. Ich fühle mich zwar noch gut, doch mein geringer Vorsprung beruhigt mich keineswegs.
Heidsee, km 33- noch in Führung liegend
Bei km 34 schließt Marc auf und geht mit hohem Tempo vorbei, ich bleibe die folgenden 2 flachen km dran. Als bei km 36 der Schlussanstieg beginnt, erhöht der ehemalige Orientierungsläufer noch einmal das Tempo- für ein paar Minuten kontrolliere ich in den steilen, technischen Rampen den Abstand auf 5,6'', doch ab km 37 hisse ich die weiße Fahne. Eine gute Minute nach dem Sieger Marc Lauenstein laufe ich auf der Mittelstation der Parpanhorn-Bahn in Scharmoin ein, Gion-Andrea Bundi komplettiert das Podium. Den Damen-Sieg sichert sich Jasmin Nunige, die in 3h24 auch eine starke Zeit läuft.
200 m vor dem Ziel habe ich ein paar treue Fans direkt an der Strecke (Foto: Melk Zumbach)

Ergebnisse 11. Graubünden Marathon:
1. Marc Lauenstein 2h57.45
2. Gerd Frick 2h59.10
3. Gion-Andrea Bundi 3h04.35
4. Markus Jenne 3h10.49

Frauen:
1. Jasmin Nunige 3h24.41

Eine Bilanz ziehend kann ich sagen, dass mir die kühlen Bedingungen bei meinem Abenteuer entgegen gekommen sind- ich habe mich eigentlich bis zum Schluss gut gefühlt und bin das gesamte Rennen flüssig-flott durchgelaufen. Nun heißt es, gut zu regenerieren, denn in wenigen Tagen steht bereits der Zermatt Marathon auf dem Programm.

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