Sonntag, 8. September 2013

Rückblick auf meine Bergmarathons

Kommenden Sonntag Morgen werde ich im City Hotel Oberland in Interlaken beim Frühstück sitzen und auf einen hoffentlich erfolgreichen Jungfrau Marathon zurückblicken können; auf jeden Fall werde ich durch die Glasfassade auf die Straße blicken, die für die Teilnehmer des Jungfrau Marathons den vierten Kilometer darstellt. Inzwischen aber ein Blick nach hinten auf meine bisherigen Bergmarathons.
Über lange Strecken meiner Karriere war die Halbmarathon-Strecke bestimmend. Über 3000 und 5000 m war ich (zu) langsam; da ich den Halbmarathon beinahe im 10 km-Tempo durchlaufen konnte, war er immer meine beste Distanz. Zu Beginn des Jahrtausends konnte ich mich von 1h07.49 (2000) auf 1h06.47 (2001) und 1h05.29 (2002) verbessern. Zu dem Zeitpunkt wäre es nötig gewesen, sich über 10 km auf unter 30 min zu verbessern (meine Bestmarke betrug lediglich 30.33). 2003 wollte ich im Frühjahr nicht so recht in Form kommen, drei Halbmarathons im April/Mai (zweimal 1h07, einmal gar nur 1h08) waren auch nicht gerade förderlich.
In diesem Kontext vielleicht begann ich Mitte 2003 erstmals über eine neue Herausforderung wie einen Bergmarathon nachzudenken. Von Intervalltrainings abgesehen gab es bei mir damals im Training nur lockere Läufe über 60-70'. Irgendwann im Juni beschloss ich, den Montafon-Arlberg Marathon anfangs Juli zu versuchen. Höchste Zeit, auch einmal etwas länger zu trainieren: eine Woche vor dem Marathon gab es so einen 2h-Trainingslauf in der Schloss Belvedere-Anlage in Wien. Nach einer Stunde wurde mir etwas langweilig und so kreiste ich die zweite Stunde im angrenzenden Botanischen Garten. Den Wettkampf mit Start im Silbertal/Vorarlberg und Ziel in St. Anton konnte ich, bei nicht allzu großer Konkurrenz, gewinnen; wichtig war mir, gut über die Distanz gekommen zu sein, wobei mir das Streckenprofil (erste Hälfte gut 1000 hm bergauf auf das Winterjöchle, von da weg zumeist bergab) in dieser Hinsicht sicher half.
Ende 2003 lief ich den HM dann in 1h06.17, im Frühjahr 2004 in 1h06.36- es war, als ob ich gegen eine Wand laufen würde. Im Juli lief ich dann wieder den Arlberg Marathon, wieder mit wenig Distanz-Vorbereitung. Erst im Finish konnte ich einen moldawischen Olympia Marathon-Teilnehmer abschütteln und den Vorjahressieg wiederholen. Im September wagte ich dann einen ersten Start beim bekanntesten und am besten besetzten Bergmarathon, dem Jungfrau Marathon. Mit einer guten zweiten Hälfte kam ich in 3h09.09 auf Rang 6.
2005 gelang mir im Frühjahr gar nur eine 7er Halbmarathon-Zeit, den Arlberg Marathon gewann ich wieder. Den Jungfrau Marathon konnte ich aufgrund von Achillessehnen-Problemen nicht laufen.
2006 war eine Kopie von 2005- die 1h07.34 lief ich beim HM von Meran, der Sieg beim Arlberg Marathon stellte meinen vierten in Folge dar.
2007 sollte mein bestes Distanz-Jahr werden, geplant war es allerdings anders. Ich stieg erst spät in die Saison ein (1. April, 1h07.56 beim HM in Kaltern), Ziel war eine Berglauf-EM-Teilnahme im Juli. Die Qualifikation missglückte denkbar knapp, also nahm ich mir wieder einen Bergmarathon vor. Diesmal entschied ich mich für den besser besetzten Zermatt Marathon; bis zum letzten km konnte ich mit dem Deutschen Helmut Schiessl mithalten, in 3h08.08 kam ich letztlich auf Platz 2. Einen Monat später wurde ich beim Walliser Klassiker Sierre-Zinal Dritter. Höhepunkt war dann einen weiteren Monat später der Jungfrau Marathon, der als Langdistanz-WM ausgetragen wurde: 3h02.41 bedeuteten Platz 3 hinter Jonathan Wyatt und Hermann Achmüller. Zwei Wochen später war mein Höhenflug beendet: Beim Soltn-Berghalbmarathon in Jenesien holte ich mir einen Muskelfaserriss in der re Wade, diese Verletzung sollte mich über längere Zeit einbremsen bzw. immer wieder aufbrechen. Fakt ist, dass ich sie anfangs gar nicht so richtig realsierte, zwang mich nach obigem Wettkampf ein fiebriger Infekt für eine Woche ins Bett.-

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen